Vor dem DFB-Pokalspiel Funkel warnt vor Aue und lässt rotieren
Düsseldorf · Fortuna ist vor der zweiten Pokalrunde auf dem Papier Favorit. Der Trainer aber sieht das weniger klar.
Erstligist gegen Zweitligist — da könnte der Fußballfan annehmen, die Rollen seien klar verteilt. Doch davon möchte Friedhelm Funkel nichts wissen. „Wir sind nicht gut genug, um einfach zu sagen, dass wir das Spiel gewinnen müssen“, sagt der Cheftrainer von Fußball-Bundesligist Fortuna Düsseldorf vor dem DFB-Pokalspiel gegen den FC Erzgebirge Aue am Mittwochabend (20.45 Uhr) in der Arena. Mit diesem kürzlich von seinem Leverkusener Amtskollegen Peter Bosz verwendeten Satz möchte Funkel einer möglicherweise zu hohen Erwartungshaltung von außen entgegen wirken. Allein ein Blick auf die Zweitliga-Tabelle sollte jedem Anhänger der Fortuna Warnung genug sein. Denn diese weist die Sachsen derzeit als Vierten aus. „Das ist eine schwer zu bespielende Mannschaft“, weiß Funkel, der keinesfalls Zweifel an der Qualität seines Kaders schüren will.
Intern ist die Zielvorgabe nämlich klar: „Wir haben einen klaren Plan. Und wir wollen unbedingt die nächste Runde erreichen.“ Das wäre das Achtelfinale. In diesem stand die Fortuna auch in der vergangenen Saison und musste ihre wagen Träume vom Finale in Berlin beim 1:4 auf Schalke begraben. „Natürlich habe ich Berlin immer im Hinterkopf. Aber das ist schwer zu erreichen“, sagt Fortunas Trainer, der 1998 mit dem MSV Duisburg und 2006 mit Eintracht Frankfurt bis ins Endspiel kam.
Um dem einen oder anderen Profi nach vielen Spielen in den zurückliegenden Wochen und Monaten mal eine Pause zu gönnen, wird der 65-Jährige am Mittwochabend rotieren. „Zwei, drei Spieler, vielleicht auch vier werde ich austauschen“, sagt Funkel. „Der eine oder andere hat sich mal eine Chance verdient. Einigen tut es wiederum gut, mal ein Spiel draußen zu bleiben.“ Dass der Blick bei diesen Überlegungen auch bereits ein Stück weit in Richtung Derby gegen Köln (Sonntag, 15.30 Uhr, Arena) geht, bestreitet der Trainer jedoch vehement.
„Es gibt keinen Grund
für Negativgedanken“
Nach dem schwachen Spiel in Paderborn (0:2) am vergangenen Wochenende wäre ein Weiterkommen im DFB-Pokal auch mit Blick auf die anstehenden Aufgaben in der Bundesliga eminent wichtig. Noch immer ist die Fortuna nach ihrer starken ersten Saison auf der Suche nach der richtigen Balance und sportlichen Identität. Der vermeintlich böse Begriff der „Unruhe“ kreist dann immer mal wieder um das Trainingsgelände im Arena-Sportpark — und Funkel tritt dem in gewohnter Manier entgegen und bildet die verbale Wagenburg um sich, die Mannschaft und den Stab. „Wir befinden uns in einer Phase, in der wir nicht in irgendwelche Dinge verfallen. Es gibt keinen Grund, Negativgedanken zu leben“, erklärt der Übungsleiter.
Das würde sicherlich auch im Falle eines Pokal-Aus nicht passieren. Trotzdem wird man in diesen Tagen das Gefühl nicht los, es geht für die Fortuna in der Zweitrundenbegegnung gegen Aue um etwas mehr als nur den Achtelfinal-Einzug.