Fortuna Düsseldorf Was dem Systemtrainer zum Erfolg fehlte
Im entscheidenden Moment fehlte Frank Kramer auch das Glück.
Düsseldorf. Das größte Problem, an dem Frank Kramer gescheitert ist, fällt beim Blick auf die Tabelle sofort ins Auge. Er hat mit einer Mannschaft, die zu den teuersten der Liga zählt, das Potenzial haben sollte und über genügend Erfahrung verfügt zum Ende seiner Tätigkeit nur Platz 17 belegt. Das ist natürlich nicht allein mit fehlendem Glück, mangelndem Eingespieltsein und einem schwierigen Weg zu erklären. So wie die Mannschaft aufgestellt und eingestellt wurde, hat es nicht gepasst. Es entstand der Eindruck, dass die Mannschaft nicht verstanden hat, was der Trainer im Spiel von ihr wollte.
Die dauernden personellen Wechsel waren für das Einspielen einer Grundformation ebenfalls nicht sinnvoll. Teilweise rotierten Spieler direkt von der Tribüne auf den Rasen und umgekehrt. Oft genug nahm Kramer in der Halbzeitpause Wechsel vor, weil seine taktisch-personellen Vorstellungen nicht aufgegangen sind.
Kramer hat an Spielern festgehalten, für deren Verpflichtung er sich stark gemacht hat. Ein Didier Ya Konan hätte schon längst eine Pause verdient, um wieder Form und Spritzigkeit aufzubauen. Was der Trainer in Mike van Duinen gesehen hat, den er bereits während seiner Zeit in Fürth verpflichten wollte, ist rätselhaft. Auch Sercan Sararer hat ihm deutlich mehr versprochen, als der sportlich halten konnte.
Der Mannschaft zu vertrauen, die nach heftigen Rückschlägen für das nächste Spiel eine großartige Einstellung versprochen hat, war ein Fehler. Und es entstand der Eindruck, dass Kramer gerade nach Niederlagen mit freien Tagen für die Spieler zu großzügig gewesen sein könnte. Für jeden Fan ein Schlag ins Gesicht war vor allem die Aufstellung der Fortuna im Pokalspiel in Nürnberg, als quasi die zweite Mannschaft antrat.