Welche Spieler die Fortuna verlassen müssen
Es wird im Personalbereich keinen so radikalen Einschnitt geben wie in den Vorjahren. Nicht alle Spieler haben gute Karten für eine Vertragsverlängerung.
Düsseldorf. Helmut Schulte ist in diesen Tagen um seine Arbeit nicht zu beneiden. Der Sportvorstand sucht nicht nur wegen der inzwischen feststehenden Ligazugehörigkeit Kandidaten für die Verstärkung der Mannschaft, sondern muss sich auch damit beschäftigen, welche Spieler der Verein verlassen sollen und werden. Das ist wegen der jüngsten Erfolgsserie mit drei Siegen am Stück nicht leichter, sondern eher schwieriger geworden. Klar ist, dass sich der Club von den Spielern Fabian Giefer (wohl zum FC Schalke) und Aristide Bancé (wegen enttäuschenden Auftritten) trennen wird. Ob der derzeit verletzte Gerrit Wegkamp (ausgeliehen an Duisburg) und der Japaner Genki Omae wiederkommen, da sie noch bis Juni 2015 Vertragslaufzeit bei der Fortuna haben, dürfte aus Qualitätsgründen mehr als fraglich sein. Obwohl Omae in der ersten japanischen Liga bei acht Einsätzen immerhin drei Treffer erzielt hat.
Kein allzu großes Fragezeichen sollte hinter dem Namen von Stelios Malezas stehen. Der Grieche, dessen Vertrag im Juli ausläuft, ist in dieser Saison kaum zum Einsatz gekommen. Zunächst bremste ihn eine Verletzung, dann reichte für den Nationalspieler die Leistung nicht, um an Bruno Soares vorbeizukommen. Dass Fortuna ihn zu den bisherigen Konditionen behalten will, kann somit ausgeschlossen werden. Zudem kann sich Konkurrent Martin Latka eine Zukunft bei der Fortuna inzwischen wohl vorstellen. Sein Vertrag läuft ebenfalls aus, und wegen Schnelligkeitsdefiziten überlegt die sportliche Leitung der Fortuna derzeit, ob eine Weiterverpflichtung Sinn macht. Auch der Tscheche müsste dann zumindest deutliche finanzielle Abstriche in Kauf nehmen.
Kaum Hoffnung auf einen Verbleib beim Zweitligisten kann sich Leon Balogun machen. Obwohl er zuletzt als Nationalspieler von Nigeria sein Debüt gab — und sich dort einen Knochenbruch zuzog — ist seine fußballerische Entwicklung bei der Fortuna nicht in dem Maße fortgeschritten, wie es seine ersten Auftritte in der Bundesliga erwarten ließen.
Während der zuverlässige Tobias Levels und der teilweise frech aufspielende Tugrul Erat durchaus mit einer Vertragsverlängerung rechnen dürfen, stehen Levan Kenia, Gioannis Gianniotas und Mathis Bolly eher auf der Liste derjenigen, die trotz laufendem Vertrag aufgefordert werden, sich einen neuen Verein zu suchen. Alle drei Profis konnten sich auch dann in Düsseldorf nicht durchsetzen, als die Personalnot am größten war. Da Kenia in Michael Liendl ein Spieler vor die Nase gesetzt wurde, der seit seiner ersten Spielminute zu überzeugen wusste, dürfte der Georgier kaum damit rechnen, in der kommenden Saison auf viele Einsätze zu kommen.
Zwei Spieler, die die Fortuna in jedem Fall weiter an sich binden will, sind Charly Benschop und Urgestein Andreas Lambertz. Während der von Stade Brest ausgeliehene Niederländer noch Probleme mit dem finanziellen Angebot der Fortuna zu haben scheint, würde Lambertz wohl gerne zu den alten Konditionen unterschreiben. Allerdings bemerkt der zuletzt angeschlagene Dauerläufer und Liebling der Fans, dass es ohne ihn derzeit sehr gut für die Mannschaft läuft. Dennoch sollte Fortuna ihren Kapitän nicht ohne Not ziehen lassen. Immer noch ist „Lumpi“ eine Integrationsfigur, die sich in Vergangenheit immer mit der Mannschaft zu steigern wusste. Sein Weggang wäre für viele ein Riesenverlust.