Wer wird der neue Cheftrainer der Fortuna?

Fortuna steckt im Zwiespalt. Was passiert mit Oliver Reck, falls Lorenz- Günther Köstner tatsächlich zurückkehrt.

Foto: Wolff

Düsseldorf. Fortuna Düsseldorf und ihre Fans sind es ja fast schon gewohnt, dass jede Saison ein Nachspiel für den Club hat. Im Mai und Juni 2012 gab es die Relegations-Verlängerung mit endgültigem Bundesliga-Aufstieg. Im Mai 2013 folgte dem Abstieg auch noch der „Sudden-Death“ von Trainer Norbert Meier. Und in diesem Jahr gibt es den Wirrwar um die Position des Cheftrainers. Jetzt meldete sich Lorenz-Günther Köstner über eine Boulevardzeitung wieder fit (“ siehe Sport S. 10). Wie es weitergeht, weiß wohl selbst Köstner noch nicht. Grund genug, die Möglichkeiten durchzuspielen.

Lorenz-Günther Köstner kehrt zurück, wenn die Mannschaft in Urlaub ist. Trainingsarbeit und stressiger Ligabetrieb finden nicht statt. Der 62-Jährige könnte sich weiter erholen und am 16. Juni seine Aufgabe als Cheftrainer wieder wahrnehmen. Ob Köstner wirklich wieder gesund ist und auch psychisch den stressigen Alltag künftig bewältigen kann, bleibt offen. Oliver Reck wird wieder auf den Posten des Torwarttrainers degradiert.

Wahrscheinlichkeit: Höchstens fünf Prozent. Es ist offen, ob Köstner tatsächlich wieder fit ist, oder ob er um eine Abfindung pokert. Dass die Fortuna als Verein eine Abfindung für Köstner sparen will und Reck degradiert, kann man sich kaum vorstellen.

Eine Teamlösung wie einst in Leverkusen nun bei Fortuna mit Köstner als Theoretiker sowie Reck als Motivator und Praktiker auf dem Trainingsplatz wäre eine weitere Möglichkeit, um einen Kompromiss zu schaffen.

Wahrscheinlichkeit: Höchstens fünf Prozent, denn beide Trainer haben völlig unterschiedliche Spielsysteme und taktische Vorstellungen. Zudem ist die Ansprache bei beiden total anders. Dass dann Oliver Reck von einem anderen Verein weggelotst wird, wäre wohl die Folge.

Oliver Reck hat glänzende Arbeit geleistet und war bislang sehr loyal zu seinem Cheftrainer und zum Verein. Er hat nie irgendwelche Ansprüche angemeldet oder sich ausführlich von den Fans als großer Zampano feiern lassen. Der Erfolg spricht für ihn. Die Fans würden es nicht akzeptieren, dass einer wie Reck, der nicht nur erfolgreich war, sondern zudem sehenswerten Fußball präsentiert hat, wieder als Torwarttrainer arbeiten oder sogar gehen müsste.

Wahrscheinlichkeit: Mindestens 70 Prozent. Das Problem ist nur, dass der Verein keinen kranken Trainer entlassen darf und will. Der moralische Aspekt wiegt schwer. Denn Köstner hat nichts Böses getan, aber wirklich erfolgreich war er nicht, obwohl er die Abwehr stabilisiert hat. Wird Köstner tatsächlich wieder 100-prozentig gesund, müsste eine Abfindung gezahlt werden, die den Club belastet. Mike Büskens muss ja auch noch bezahlt werden.

Der 62-Jährige tut sich einen Gefallen, erkennt die gute Arbeit von Oliver Reck an und verzichtet auf weiteren Stress, in demer zurücktritt.

Wahrscheinlichkeit: Vielleicht gerade einmal 20 Prozent. Offensichtlich wird Köstner aber anders beraten.