Abend der großen Gefühle: Angerer und Sasic sagen Servus

Duisburg (dpa) - Es wird ein Abend der großen Gefühle. Beim Saison-Kehraus der deutschen Fußball-Frauen gegen den WM-Dritten England kehren Nadine Angerer und Celia Sasic noch einmal ins Rampenlicht zurück.

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Vor dem Länderspiel an diesem Donnerstag in Duisburg, in dem die DFB-Auswahl Revanche für die Niederlage im kleinen WM-Finale nehmen will, werden die Rekord-Torhüterin und die ehemalige Torjägerin feierlich verabschiedet. „Ich freue mich sehr, alle wiederzusehen, live im Stadion dabei zu sein und auch noch mal für einen kurzen Moment auf den Rasen zu dürfen“, sagte Sasic vor dem Treffen mit ihren langjährigen Wegbegleiterinnen.

Die WM-Torschützenkönigin erhält zudem den Goldenen Schuh. „Das ist eine ganz besondere Auszeichnung, bei der WM die größte, die man als einzelne Spielerin bekommen kann“, erklärte die ehemalige Stürmerin vom Champions-League-Sieger 1. FFC Frankfurt. „Die WM ist zwar schon länger her, aber trotzdem noch sehr präsent. Ich werde den Moment sehr genießen.“

Fast fünf Monate nach ihrem letzten Auftritt im DFB-Trikot bei der 0:1-Niederlage im Spiel um Platz drei gegen England ist Sasic längst im Privatleben angekommen. „Natürlich weiß ich, wie gut es sich anfühlt, unten auf dem Rasen zu stehen und Tore zu machen. Aber meine Entscheidung habe ich aus freien Stücken getroffen, und darum kann ich das Spiel mit einem sehr positiven Gefühl erleben“, sagte die Schwiegertochter des ehemaligen MSV-Trainers Milan Sasic.

Wehmut wird die 27-Jährige, die in 111 Länderspielen 63 Tore erzielte, auf der Tribüne daher kaum verspüren. Zumal sie dort in guter Gesellschaft sitzt. „Ich glaube, dass mich die Natze so sehr ablenken wird, dass ich keine Zeit haben werde, darüber nachzudenken.“

Natze ist der Spitzname von Angerer. 146 Mal hütete die 37-Jährige das Tor für Deutschland, ehe auch die zweimalige Welt- und fünfmalige Europameisterin der DFB-Auswahl am 4. Juli in Edmonton Goodbye sagte. Anders als Sasic war es jedoch ein Abschied auf Raten, denn erst Ende August hängte sie die Schuhe nach dem letzten Spiel für ihren Verein Portland Thorns endgültig an den Nagel. „Ich bin noch fit und gesund. Jetzt ist der beste Zeitpunkt, um aufzuhören“, sagte sie damals.

Nach einer ausgedehnten Urlaubsreise durch die USA, mit Stationen in der früheren Olympia-Stadt Salt Lake City und auf Hawaii, kehrte sie Ende Oktober nach Deutschland zurück. Seither genießt sie die Zeit ohne die tägliche Schinderei auf dem Trainingsplatz.

Angerer las vor Publikum aus ihrem Buch „Im richtigen Moment - Meine Story“, talkte bei Markus Lanz oder erfüllte sich einen Traum, als sie für ihre Lieblingsfernsehserie „Die Rosenheim-Cops“ vor der Kamera stand. „Das hat super viel Spaß gemacht“, berichtete sie. Gleiches erwartet sie auch am Donnerstag.