Ärger zwischen Turbine und Babelsberg wegen Spielabsage
Potsdam (dpa) - Die Absage der Bundesliga-Partie zwischen dem 1. FFC Turbine Potsdam und dem FCR Duisburg hat einen heftigen Streit zwischen Erfolgs-Coach Bernd Schröder und dem Stadioneigentümer ausgelöst.
Der Coach des deutschen Frauen-Fußballmeisters griff den Geschäftsführer des Männer-Drittligisten SV Babelsberg, Klaus Brüggemann, in einem Statement auf der Turbine-Homepage an und beklagte vehement die „Art und Weise“ der Absage per Email.
Brüggemann verteidigte sich daraufhin in einer Stellungnahme und attackierte Schröder. „Das ist blanker Populismus, der der Sportfamilie in Potsdam nicht gut tut“, sagte Brüggemann der Nachrichtenagentur dpa. „Ich habe selten ein so unverschämtes Vorgehen erlebt“, kritisierte Brüggemann.
Bereits am Freitag seien bei einer Platzbegehung im Karl-Liebknecht-Stadion Bedenken hinsichtlich der Bespielbarkeit des Rasens zum Ausdruck gebracht worden. Die Partie war für Sonntag angesetzt. „Als Kompromiss wurde vereinbart, dass am Sonntagmorgen nochmals eine Platzbegehung erfolgen soll. Nachdem sich in der Nacht zu Samstag die Wetterlage aber nochmals verschlechtert hat, sind wir unserer Verpflichtung nachgekommen und haben den Platz sperren müssen“, teilte Brüggemann auf der Homepage des SVB mit. Auf dem Platz habe eine acht Zentimeter dicke Schneedecke gelegen, so dass die Absage alternativlos gewesen sei.
Schröder hatte weniger die Absage an sich, sondern die Form der Information per Email kritisiert. „Die Art und Weise, wie ein Angestellter eines Vereins wie Herr Brüggemann mit einer kollektiven Entscheidung mehrerer Fachleute umgeht, zeigt die Kopflastigkeit eines Traditionsvereins wie des SV Babelsberg 03 und den hohen Grad an praktizierter Ignoranz eines Mannes, dem ich jeglichen Gedanken eines gemeinschaftlichen und sachlichen Miteinanders abspreche.“
Daraufhin konterte Brüggemann: „Hiermit möchte ich feststellen, dass die Anschuldigungen und Diffamierungen gegen meine Person polemisch sind und sich nicht auf Faktenlagen stützen.“ Er habe auch telefonisch versucht, Schröder und Turbine-Geschäftsführer Mathias Morack zu informieren. Da niemand abnahm, habe er die Email geschickt.