Da Mbabi vor Comeback: „Tierisch Lust zu spielen“
Wiesbaden (dpa) - Bei der Frauenfußball-WM stürmte Celia Okoyino da Mbabi als eine der Werbefiguren vorne weg. Nach längerer Verletzungspause kehrt die Offensivspielerin vom SC Bad Neuenahr nun zurück - in ein neu formiertes Nationalteam.
„Ich habe tierisch Lust zu spielen“, sagte die 23-Jährige vor der EM-Qualifikationspartie des Europameisters gegen Kasachstan am Samstag in Wiesbaden und empfahl sich bei einer Pressekonferenz schon mal als künftige Führungsspielerin.
Nationalmannschaftsmanagerin Doris Fitschen lauschte jedenfalls respektvoll den Ausführungen von da Mbabi, die sich selbstbewusst und redegewandt den Fragen stellte. „Natürlich ist das eine andere Situation, wenn so viele Spielerinnen aufhören. Es ist einfach komisch“, sagte die 59-fache Nationalspielerin nach dem Rücktritt unter anderem von Rekordnationalspielerin Birgit Prinz. „Für uns ist klar, dass wir im Umbruch sind. Aber wir haben junge Spielerinnen mit sehr viel Erfahrung haben.“ Ihre künftige eigene Rolle? „Also ich probiere einfach, durch mein Spiel und meine Leistung die Mannschaft mitzuziehen und aufzubauen.“
Im Länderspiel gegen die Schweiz fehlte da Mbabi aufgrund einer Syndesmoseband-Verletzung, in Rumänien und gegen Schweden musste sie wegen eines Muskelfaserrisses in der Schulter passen. „Der ist noch nicht ganz ausgeheilt, aber die Schulter braucht man ja nicht so sehr zum Fußballspielen“, so die Integrationsbotschafterin des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Mit einem Sieg gegen Kasachstan und bei Tabellenführer Spanien am kommenden Donnerstag, „wollen wir als Gruppenerster ins neue Jahr gehen“.
Da Mbabi war bei der internen Aufarbeitung des WM-Viertelfinal-Ausscheidens gegen Japan nicht dabei. Die in Koblenz wohnende Fußballerin kann nach eigener Aussage gut damit umgehen, nicht mehr so im Mittelpunkt zu stehen wie vor und bei dem Turnier. „Mir war klar, dass die WM etwas Besonderes sein wird und danach die Leute nicht mehr vor der Haustür stehen und was wollen. Und dass sie uns in der Bundesliga nicht die Bude einrennen und dass wir keine Millionen verdienen.“
Die Studentin der Kulturwissenschaften, die privat mit dem Sohn des beim Zweitligisten MSV Duisburg gefeuerten Trainers Milan Sasic zusammen ist, paukt seit Oktober wieder an der Universität Koblenz. „Ganz schön stressig“, meinte da Mbabi stöhnend. „Ich muss das ganze letzte Semester nachholen. Im Sommer mache ich aber hoffentlich meinen Bachelor.“ Von ihrer gestiegenen Popularität bekomme sie da gar nicht viel mit. „Ich gehe da meistens schnell rein. Und danach muss ich schnell los zum Training.“