DFB-Frauen: Angerers größter Tag

Die Torfrau pariert beim 1:0-Sieg gegen Norwegen zwei Elfmeter. Deutschland feiert den achten EM-Titel.

Solna. Als der achte EM-Triumph perfekt war, stürmten die Golden Girls von Silvia Neid auf Nadine Angerer zu und fielen der Heldin von Solna um den Hals.

Mit zwei abgewehrten Elfmetern hatte die Torfrau das 1:0 (0:0) im Finalkrimi gegen Norwegen gerettet, exakt um 18.04 Uhr stemmte die 34 Jahre alte Spielführerin den EM-Pokal in den Sommerhimmel.

„Phänomenal“ und „geil“, jubelte Angerer nach dem umkämpften Erfolg, den die eingewechselte Anja Mittag mit ihrem Treffer in der 49. Minute besiegelt hatte.

„Sie hat ihre ganze Klasse unter Beweis gestellt. Sie wollte im Finale unbedingt keinen reinlassen“, sprach Neid ihrer Torhüterin ein Extra-Lob aus. Nur einen Gegentreffer musste die deutsche Mannschaft im Turnierverlauf hinnehmen. Das war der Grundstein zum achten EM-Titel. Damit ist das Team zwei Jahre nach dem bitteren Viertelfinal-Aus bei der WM im eigenen Land zumindest in Europa wieder die Nummer eins — trotz vieler Verletzungen im Vorfeld.

„Was diese junge Mannschaft wieder geleistet hat, macht mich so stolz. Dieser EM-Titel ist sehr besonders“, sagte Neid. So darf sich die Trainerin, die zwischenzeitlich schwer in die Kritik geraten war, am Montag (15 Uhr) beim Empfang auf dem Frankfurter Römerberg ebenfalls feiern lassen. Für die Spielerinnen gibt es pro Kopf eine Prämie von 22 500 Euro.

Die DFB-Elf nahm gegen Norwegen das Heft von Beginn an in die Hand. Dann der erste Schreckmoment: Cathrine Dekkerhus fiel im deutschen Strafraum über Okoyino da Mbabis Fuß. Trine Rönning trat zum Strafstoß an, doch Angerer verhinderte den Rückstand mit großartigem Reflex per Fußabwehr.

Kurz nach der Pause verwandelte Mittag (49.) eine maßgerechte Hereingabe von Okoyino da Mbabi aus sieben Metern zum verdienten 1:0. Anschließend parierte die zweimalige Weltmeisterin Angerer auch den zweiten Foulelfmeter. Marozsan hatte Caroline Hansen zu Fall gebracht. Diesmal trat Spielführerin Solveig Gulbrandsen höchstpersönlich an, doch auch die zweifache Mutter konnte Angerer vom Punkt nicht überwinden.