DFB-Frauen bejubeln WM-Qualifikation für Kanada
Moskau (dpa) - Neun Spiele, neun Siege, ein Torverhältnis von 60:4 - WM-Ticket souverän gelöst. Mit dem 4:1 in Moskau sicherten sich die deutschen Fußballerinnen die Teilnahme an der Weltmeisterschaft in Kanada vorzeitig gesichert.
Neid ist stolz auf ihr Team. Die WM-Planungen haben schon begonnen.
Ein weiteres Lob kam von höchster Stelle. „Das war eine souveräne Leistung über die gesamte Qualifikationsphase. Glückwunsch an die Mannschaft und Silvia Neid, der es gelungen ist, das Team immer optimal einzustellen“, schwärmte DFB-Präsident Wolfgang Niersbach in der Heimat nach dem souveränen 4:1 (3:1)-Sieg über Russland
In Moskau hätte bereits ein Punkt genügt, doch Simone Laudehr (6. Minute) und die dreifache Torschützin Celia Sasic (19./28./72.) sorgten dafür, dass die durch acht Ausfälle geschwächte DFB-Auswahl vor rund 500 Zuschauern auf einem Nebenplatz des Luschniki-Stadions ihre weiße Weste behielt. „Ich war jetzt lange nicht mehr bei der Nationalmannschaft dabei, deswegen freut es mich umso mehr, dass es so gelaufen ist. Es hat Spaß gemacht“, sagte Sasic nach ihrem glanzvollen Comeback. Das Gegentor von Xenia Zybutowitsch (9./Foulelfmeter) war nicht mehr als ein kleiner Schönheitsfehler.
„Wir haben alle Spiele gewonnen, das macht mich sehr stolz. Jetzt fliegen wir fröhlich und entspannt nach Hause“, sagte Bundestrainerin Neid vor der Rückkehr der Mannschaft am Sonntag. Die für den Frauenfußball zuständige DFB-Vizepräsidentin Hannelore Ratzeburg lobte die „Kontinuität unserer Arbeit in den vergangenen Jahren“. Die gezielte Nachwuchs- und Talentförderung zahle sich aus. „Wir konnten zahlreiche Ausfälle immer wieder durch nachrückende Spielerinnen kompensieren. Das ist nicht selbstverständlich.“
Das letzte Qualifikationsspiel am Mittwoch in Heidenheim gegen Irland wird nun zum Schaulaufen des achtmaligen Europameisters. Seit der ersten WM 1991 in China fehlte noch nie ein deutsches Team beim Kampf um die Fußball-Krone. Und das Ziel der DFB-Frauen kann nur lauten, es ihren männlichen Kollegen gleich zu tun und den Titel 2015 nach Deutschland zu holen. Für Weltfußballerin Nadine Angerer und Co. wäre es der dritte Stern nach den Triumphen 2003 und 2007.
Hinter den Kulissen beginnen bereits die Planungen für das Unterfangen. „Die WM bringt ganz besondere Herausforderungen mit sich“, betonte DFB-Managerin Doris Fitschen. „Zum einen, weil sie auf Kunstrasen ausgetragen wird und dies eine besondere Herangehensweise erfordert. Zum anderen, weil unsere Vorbereitung so kurz wie nie zuvor sein wird.“ Das WM-Eröffnungsspiel steigt schon am 6. Juni, die Bundesliga endet erst am 10. Mai, vier Tage danach findet noch das Champions-League-Finale statt.
Das erfordert eine enge Kooperation zwischen Neid und den Clubtrainern. „Natürlich dienen alle Planungen letztlich dem Ziel, jeder einzelnen Spielerin und dem gesamten Team in allen Bereichen optimale Bedingungen zu bieten, um bei der WM die bestmögliche Leistung abzurufen“, sagte Fitschen. Am 6. Dezember werden in Ottawa die Gruppen für die WM ausgelost, die erstmals mit 24 Teams ausgetragen wird. Dann steht fest, wo und gegen welche Gegner die DFB-Elf ihr Titelunternehmen startet.