Starke Leistung macht die Fortunen stolz

Die wichtigsten Erkenntnisse aus dem Pokalspiel: Die Niederlage sollte der Mannschaft von Friedhelm Funkel nichts anhaben. Zimmer ist einer der Gewinner.

Foto: Christof Wolff

Das Pokalspiel der Fortuna am vergangenen Dienstag setzte nicht nur viele Emotionen frei, sondern brachte trotz, oder gerade wegen der Niederlage gegen den Bundesligisten aus Mönchengladbach auch wichtige Erkenntnisse für den weiteren Saisonverlauf.

Obwohl in Kaan Ayhan ein wichtiger Spieler in der Abwehrformation der Fortuna fehlte, ließ die Mannschaft kaum gefährliche Aktionen des Gegners aus der Bundesliga zu. Torhüter Raphael Wolf, der nach erneuten Problemen (nach Rippenbruch) von Michael Rensing weiter das Fortuna-Tor hüten „muss“, wurde kaum gefordert und bewies bei den Standards der Gladbacher, dass er die absolute Ruhe bewahrt. Deutlich wurde, dass allerdings ein Fehler reicht, um gegen Teams dieses Kalibers ein Tor und letztlich auch die Niederlage zu kassieren.

Was Oliver Fink läuferisch und Florian Neuhaus spielerisch gegen den Bundesligisten geboten haben, muss an dieser Stelle hervorgehoben werden. Beide sind derzeit aus der Mannschaft nicht wegzudenken. Ähnliches gilt auch für Benito Raman. Der Belgier hat es offensichtlich noch nicht raus, phasenweise mal das Tempo rauszunehmen, um auch über 90 Minuten gefährlich sein zu können. Wenn er den Platz verlassen muss, verliert die Fortuna eine ganz wichtige Offensivwaffe, die beispielsweise durch Takashi Usami (noch) nicht zu ersetzen ist.

Eine starke Leistung zeigte auch Jean Zimmer, dessen deutlich offensivere Rolle als sonst die Gladbacher sichtlich überrascht hat. Mit seinem Antritt und seiner Wendigkeit könnte der Ex-Kaiserslauterner auch künftig in der Offensive noch einiges — vielleicht im Wechselspiel mit Raman — bewirken. Auch das Zusammenspiel mit Hennings passte.

„Es gibt keinen Grund, Frust zu schieben“, hatte Niko Gießelmann unmittelbar nach dem Abpfiff des Pokalderbys verkündet. Und auch mit etwas mehr Abstand ist klar, die Leistung der Fortuna war so gut, dass die Fans keine Angst haben müssen, dass die Mannschaft deswegen nicht an die Erfolge in der Liga anschließen kann. Mit etwas mehr Glück hätte es auch beim Bundesligisten geklingelt.

Der Gefoulte sollte niemals selbst den Elfmeter schießen. Das wird immer dann angeführt, wenn dieser mal nicht getroffen hat. Aber diesmal lag es mehr am Schusspech von Gießelmann. Keiner aus dem Team nahm ihm das übel.

Es gab viele Fortuna-Anhänger, die gegen Gladbach das erste Mal in dieser Saison im Stadion waren. Die sogenannten „Eventis“ haben gesehen, dass ihre Mannschaft tatsächlich so stark spielt, wie es in den vergangenen Wochen berichtet wurde. Sie sollten wiederkommen, auch wenn es nicht immer so viel Spektakel wie gegen Gladbach oder Duisburg geben kann. Aber die Mannschaft hat sich diesen Zuspruch inzwischen verdient. Und sie kann stolz sein, was sie bisher nicht nur sportlich erreicht hat.