DFB-Frauen im Finale des Algarve-Cups

Lagos (dpa) - Deutschlands Fußball-Frauen haben mit dem Einzug in das Endspiel des Algarve-Cups ein Zeichen auf dem Weg zur Europameisterschaft gesetzt. Das 2:0 (0:0) gegen Norwegen am Montag in Lagos bescherte den Sieg in der Gruppe A.

„Ich bin sehr zufrieden. Wir stehen verdient im Finale“, kommentierte Bundestrainerin Silvia Neid den Erfolg. Für die Treffer in Lagos sorgten Celia Okoyino da Mbabi (52. Minute) und Nadine Keßler (87.).

Endspielgegner am Mittwoch in Faro ist das Team aus den USA. Der Olympiasieger qualifizierte sich mit einem 1:1 (0:1) gegen Schweden im letzten Spiel der Gruppe B für das Finale. Wenige Stunden nach dem Sieg des Titelverteidigers über Norwegen taten sich die Amerikanerinnen vor 700 Zuschauern in Lagos jedoch schwer, ihren Favoritenstatus zu untermauern.

Das deutsche Team hatte zunächst gegen Dänemark ein torloses Unentschieden erreicht und dann Weltmeister Japan mit 2:1 besiegt. Japan wurde Dritter in der Gruppe A nach einem 2:0 gegen Dänemark.

„Wir wissen, was wir wollen und sind auf dem richtigen Weg, wenn wir konstante Leistungen bringen“, sagte Torschützin Okoyino da Mbabi mit Blick auf die EM vom 10. bis zum 28. Juli in Schweden. „Wir haben viele Chancen herausgespielt, leider die Dinger aber nicht alle rein gemacht.“

Der Europameister ließ den Norwegerinnen im Estádio Municipal von Beginn an nicht viel Raum zur Entfaltung und dominierte das Geschehen. Nadine Angerer hatte in ihrem 114. Länderspiel nicht viel im deutschen Tor zu tun. Aus den guten Chancen konnten die Neid-Schützlinge aber bis zur Pause kein Kapital schlagen. Allerdings war auch etwas Pech dabei. In der 6. Minute traf Okoyino da Mbabi mit einem Distanzschuss nur die Latte.

Auch in der 44. Minute bewahrte das Aluminium die Norwegerinnen vor dem Rückstand: Leonie Maier hatte sich im gegnerischen Strafraum energisch durchgesetzt und auf Verena Faißt gepasst, die völlig frei stehend aus zehn Metern an den Pfosten schoss. Die Wolfsburgerin hatte bereits in der 17. Minute eine gute Möglichkeit gehabt, doch Norwegens Torhüterin Ingrid Hjemseth parierte glänzend. In der 31. Minute musste ihre Vereinskollegin Luise Wensing mit einer Platzwunde ausgewechselt werden. Für sie kam Jennifer Cramer.

„Die Chancenauswertung ist kein grundsätzliches Problem“, meinte Neid. „Wir wollten ins Finale, aber wenn es nun daneben geht, ist es egal.“ Wichtiger sei, dass die Mannschaft „engagiert bei der Sache“, sei. „Und das ist so.“

Nach dem Wiederanpfiff zahlte sich vor 700 Zuschauern die Überlegenheit endlich aus. Nach einem präzisen Steilpass von Leonie Maier enteilte Okoyino da Mbabi zwei Gegenspielerinnen und erzielte das 1:0. Für die Entscheidung sorgte drei Minuten vor dem Ende die eingewechselte Nadine Keßler.

Norwegen, Weltmeister von 1995 und Olympiasieger von 2000, will unter der Führung des Erfolgstrainers Even Pellerud im Sommer bei der Europameisterschaft nach einer Durststrecke wieder vorne mitmischen. Die Leistung gegen Deutschland deutete aber noch nicht an, dass dies gelingen könnte.