DFB-Frauen starten gegen Dänemark in Algarve-Cup
Albufeira (dpa) - Testen, tüfteln, ausprobieren: Für Fußball-Bundestrainerin Silvia Neid kommt der hochkarätig besetzte Algarve-Cup sehr gelegen.
Drei Monate vor dem Start der Europameisterschaft in Schweden will der Vorjahressieger an Portugals sonniger Südküste den knapp zehntägigen Trip mit insgesamt vier Länderspielen dazu nutzen, der optimalen Form und Formation für die Mission EM-Titelverteidigung ein gutes Stück näher zu kommen.
„Für uns ist es wichtig, die Spielerinnen über einen relativ langen Zeitraum beisammen zu haben, um intensiv zu arbeiten und Spiele auf hohem Niveau bestreiten zu können“, sagte Neid. 23 Spielerinnen bezogen am Montag die Zimmer im noblen „Ria Park Hotel & Spa“, wo 2004 die DFB-Männer bei der EURO wohnten.
Vor dem Auftaktmatch am Mittwoch in Albufeira gegen Dänemark ist Neid gespannt, wie viel die anderen EM-Teilnehmer beim Algarve-Cup „von sich preisgeben werden“. Letztlich aber, so die Cheftrainerin, sei es „ohnehin entscheidend, bei der EM auf den Punkt fit zu sein“. Weil sie noch nicht alle zum Stammpersonal zählenden Spielerinnen bei der 20. Auflage des Turniers beisammen hat, will sie die Gelegenheit nutzen, einige Nachwuchskräfte auf hohem Niveau zu testen.
So kam für die gerade 20 Jahre alte Abwehrspielerin Jennifer Cramer von Turbine Potsdam ihre erste Nominierung ebenso überraschend wie für Isabel Kerschowski (Bayer Leverkusen), die nachträglich für Bianca Schmidt berufen wurde und ihr bisher einziges A-Länderspiel im Mai 2007 bestritt. Neben Cramer ist nur Freiburgs Torhüterin Laura Benkarth noch ohne A-Länderspieleinsatz. „Ich freue mich riesig, dabei zu sein. Aber ich gehe nicht davon aus, dass ich hier gleich spielen werden“, sagte Cramer realistisch.
Nach und nach zu den EM-Lehrgängen nach Ostern sollen dann auch die noch verletzten Simone Laudehr, Annike Krahn, Lira Bajramaj sowie Schmidt zum Kader stoßen. Bereits wieder dabei sind Linda Bresonik und Alexandra Popp, die beim 3:3 in Frankreich Mitte Februar noch passen mussten.
Gleich bei der ersten Standortbestimmung gegen die Däninnen muss Neid allerdings ohne Celia Okoyino da Mbabi auskommen. Die Angreiferin vom SC Bad Neuenahr zog sich im Training am Dienstag eine Prellung an der linken Wade zu. Ihr Einsatz im zweiten Spiel gegen Weltmeister Japan am Freitag sei derzeit aber nicht gefährdet, teilte DFB-Sprecherin Annette Seitz mit. Zum Abschluss der Vorrunde trifft die DFB-Elf am kommenden Montag in der Gruppe A dann auf EM-Gruppengegner Norwegen.
In der Gruppe B kämpfen Olympiasieger USA, EM-Gastgeber Schweden, China und Island um den Sieg, der den Finaleinzug brächte. Um Platz drei spielen am 13. März die jeweils Zweiten der Gruppe A und B, um Platz fünf die Dritten. Die Wiederholung des Erfolgs von 2012 wäre ein Traum, doch dann müsste die glänzende Serie von derzeit 19 Länderspielen ohne Niederlage seit dem WM-Aus 2011 halten.
Das Aufgebot des Deutschen Fußball-Bundes (DFB):
Tor: Nadine Angerer (1. FFC Frankfurt), Laura Benkarth (SC Freiburg), Almuth Schult (SC 07 Bad Neuenahr)
Abwehr: Saskia Bartusiak, Babett Peter (beide 1. FFC Frankfurt), Jennifer Cramer (Turbine Potsdam), Josephine Henning, Luisa Wensing (beide VfL Wolfsburg), Leonie Maier (SC 07 Bad Neuenahr), Isabel Kerschowski (Bayer Leverkusen)
Mittelfeld: Melanie Behringer, Svenja Huth, Kim Kulig (alle 1. FFC Frankfurt), Linda Bresonik (Paris St. Germain), Verena Faißt, Lena Goeßling, Nadine Keßler, Viola Odebrecht (alle VfL Wolfsburg), Celia Okoyino da Mbabi (SC 07 Bad Neuenahr)
Angriff: Lena Lotzen (Bayern München), Dzsenifer Marozsan (1. FFC Frankfurt), Anja Mittag (FC Malmö), Alexandra Popp (VfL Wolfsburg)