DFB organisiert ein Abschiedsspiel für Prinz
Termin im November ist vorgesehen. Deutsche Frauen starten in die EM-Qualifikation.
Augsburg. Die zurückgetretene deutsche Fußball-Rekordnationalspielerin Birgit Prinz soll voraussichtlich im November ein Abschiedsspiel bekommen. Die 33-Jährige hatte nach dem vorzeitigen Aus der deutschen Mannschaft bei der WM im Sommer ihren Rücktritt erklärt, auch, nachdem es zwischen Prinz und Bundestrainerin Silvia Neid zu atmosphärischen Störungen gekommen war.
Ein von Prinz erwünschtes Gespräch zwischen beiden hat aber wohl noch nicht stattgefunden. Dennoch gab es jetzt die Einigung. „Birgit hat dem zugestimmt“, sagte Bundestrainerin Silvia Neid gestern vor dem heutigen ersten EM-Qualifikationsspiel der deutschen Frauen in Augsburg gegen die Schweiz
Neid betonte, dass auch die ebenfalls zurückgetretenen Kerstin Garefrekes, Ursula Holl und Ariane Hingst für ihre Verdienste geehrt werden sollen. Das Scheitern bei der WM sei inzwischen verdaut, bekannte Neid. „Mich kann so schnell nichts mehr schocken. Ich weiß jetzt: Der Sieger ist der King. Der Verlierer ist die Bratwurst. Das wird im Sport immer so bleiben.“
Nach dem großen WM-Frust steht Neid vor der Aufgabe, ein neues Team zu formen, das in zwei Jahren Europameister werden soll. Torhüterin Nadine Angerer wird dabei in ihrem 103. Länderspiel als neue Spielführerin auflaufen. Die deutsche Auswahl mit den Neulingen Svenja Huth (20, Frankfurt), Luisa Wensing (18, Duisburg) und Ersatz-Torfrau Kathrin Längert (24, Bayern München) schwört Neid seit Dienstag ein. Bisher sind erst 5500 Eintrittskarten für eine Arena verkauft, in der 30 660 Plätze zur Verfügung stehen.
Weitere Gegner in der Qualifikation für die EM 2013 in Schweden sind Rumänien, Kasachstan, Spanien und die Türkei. Nur der Gruppensieger qualifiziert sich automatisch — die DFB-Auswahl gilt als haushoher Favorit.
Neben dem zurückgetretenen Quartett fehlen auch die verletzten Kim Kulig, Julia Simic (beide Kreuzbandriss), Celia Okoyino da Mbabi (Syndesmose) und Dzsenifer Marozsan (Meniskus). Verantwortung soll Stürmerin Alexandra Popp vom FCR Duisburg übernehmen. „Mir ist bewusst, dass ich in die Fußstapfen einer Inka Grings hier im Verein oder auch einer Birgit Prinz in der Nationalmannschaft treten soll. Die Herausforderung nehme ich gerne an, weiß aber auch, dass ich dafür noch Zeit brauche“, sagte Popp. dpa/ull