Die 16 Mannschaften der WM-Endrunde 2011

Frankfurt/Main (dpa) - Deutschland geht als Titelverteidiger und Gastgeber in die Frauenfußball-Weltmeisterschaft vom 26. Juni bis 17. Juli. Unter den 16 Teams sind Äquatorialguinea und Kolumbien WM-Neulinge.

Es gibt 16 Teilnehmer. Aus Europa (4 Plätze + Gastgeber) Deutschland (Gastgeber), England, Frankreich, Norwegen und Schweden. Aus Nord-und Mittelamerika (3) Kanada, Mexiko und die USA. Aus Südamerika (2) Brasilien und Kolumbien. Aus Asien (3) Australien, Nordkorea und Japan. Aus Afrika (2) Nigeria und Äquatorial-Guinea. Und aus Ozeanien (1) Neuseeland.

Das US-Team könnte trotz der Schwierigkeiten in der Qualifikation der härteste Konkurrent der DFB-Auswahl werden. Der Weltranglisten-Erste empfiehlt sich als zweimaliger WM-Gewinner und dreimaliger Olympiasieger.

DIE TEILNEHMER:

DEUTSCHLAND: Siebenmal Europameister, Weltmeister 2003 und 2007 - und nun das Triple? In der FIFA-Weltrangliste stehen nur die USA vor dem Team von Bundestrainerin Silvia Neid. Bei Olympia reichte es zu dreimal Bronze. Star ist Rekordnationalspielerin Birgit Prinz vom 1. FFC Frankfurt mit 208 Partien und 128 Toren.

ÄQUATORIALGUINEA: WM-Premiere für den Exoten aus dem 650 000- Einwohner-Land. Setzte sich bei der Afrika-Meisterschaft gegen Kamerun, Algerien, Ghana und Südafrika durch, verlor nur das Endspiel mit 2:4 gegen Nigeria. Kontinentalmeister von 2008. Torjägerin Genoveva Anonma spielt beim Bundesligisten USV Jena.

AUSTRALIEN: Die „Matildas“ lösten als überraschender Asienmeister das WM-Ticket: Endspielsieg nach Elfmeterschießen gegen Nordkorea. Die nationale Liga wurde erst 2008 gegründet. Fünfte WM-Teilnahme hintereinander, Viertelfinalist 2007. Das Team des schottischen Trainers Tom Sermanni unterlag im Oktober der DFB-Auswahl 1:2.

BRASILIEN: Das Team von Trainer Kleiton Lima hat einen richtigen Star: Marta (24) war zuletzt viermal „Weltfußballerin des Jahres“ und mit neun Treffern Top-Torjägerin bei der Südamerika-Meisterschaft. Fünffacher Südamerika-Titelgewinner. Weltranglisten-Dritter. Verlor das Finale 2007 in China gegen Deutschland mit 0:2.

ENGLAND: Unterlag Deutschland im EM-Finale 2009 mit 2:6. Große Geschichte: Schon vor dem ersten Weltkrieg lockte das Team der Dick Kerr's Ladies aus Preston teilweise über 50 000 Zuschauer ins Stadion. Bei der WM 1995 (gegen Deutschland) und 2007 schieden die „Three Lions“ im Viertelfinale aus. Zehnter der Weltrangliste.

FRANKREICH: Zweite WM-Teilnahme nach 2003 (Vorrunden-Aus in den USA). Ungeschlagen in den zwölf Qualifikationsspielen. Achter der Weltrangliste. Trainer Bruno Bini setzt vor allem auf Rekordnationalspielerin Sandrine Soubeyrand im Mittelfeld und Sturmtalent Eugénie Le Sommer.

JAPAN: Als Dritter des Asien-Pokals qualifiziert, setzt sich dabei auch gegen China durch. WM-Viertelfinalist 1995 und Olympia-Vierter 2008. Spitzname des Teams von Trainer Norio Sasaki ist „Nadeshiko“ (Nelke). Mittelfeldspielerin Kozue Ando trägt des Trikot des FCR 2001 Duisburg. Spielführerin Homare Sawa steht vor ihrer fünften WM.

KANADA: Qualifizierte sich ohne Gegentreffer in der CONCACAF-Gruppe für die WM, 1:0-Finalsieg gegen Mexiko. Christine Sinclair erzielte dabei ihr sechstes Turniertor. WM-Vierter von 2003, kam bei den drei anderen Teilnahmen nicht über die Vorrunde hinaus. Trainerin ist Carolina Morace, 153-fache Nationalspielerin Italiens.

KOLUMBIEN: Neben Äquatorialguinea einziger WM-Neuling. Die U 20-Auswahl überraschte bei der Nachwuchs-WM dieses Jahr in Deutschland als Vierter. 2008 war die U 17 Südamerika-Meister. Zweiter in der Qualifikation auf dem Kontinent nach dem entscheidenden 1:0 gegen Argentinien. Star ist Yorely Rincón (17).

MEXIKO: Setzte sich im Halbfinale der CONCACAF-Qualifikation zu Hause 1:0 gegen Topfavorit USA durch - Premierensieg im 25. Anlauf. Stürmerin Maribel Domínguez (33) ist der Star in der Mannschaft von Trainer Leonardo Cuéllar, WM-Teilnehmer von 1978. Sie war schon bei der bisher einzigen WM-Teilnahme 1999 (Aus in der Vorrunde) dabei.

NEUSEELAND: Überragende Mannschaft Ozeaniens seit Australien 2005 zum asiatischen Verband wechselte: 50 Tore und kein Gegentreffer in fünf Qualifikationsspielen. 1991 und 2007 bei den Weltmeisterschaften in China dabei, aber punktlos. Olympia-Teilnehmer in Peking. Trainer ist der gebürtige Engländer John Herdman.

NIGERIA: Die „Super Falcons“ (Super-Falken) gewannen acht von neun Afrika-Meisterschaften, das diesjährige Endspiel 4:2 gegen Äquatorialguinea. Bei allen fünf WM-Turnieren dabei. 1994 Viertelfinal-Teilnahme, ebenso wie bei Olympia 2004. Gingen aber vergangene Woche beim Testspiel gegen Deutschland mit 0:8 unter.

NORDKOREA: Obwohl die Männer bei der WM in Südafrika dabei waren, werden sie von den Frauen in den Schatten gestellt: Sechster der Weltrangliste. 2006 U 20-Weltmeister in Russland. WM-Aus 2007 im Viertelfinale gegen Deutschland. Verloren auch gegen die DFB-Auswahl im Februar in Duisburg mit 0:3. Vierte Turnier-Teilnahme.

NORWEGEN: Eines der stärksten Teams Europas. Weltmeister 1995 in Schweden, Zweiter 1991 in China, scheiterte im Halbfinale 2007 in China an Deutschland. Olympiasieger 2000, Europameister 1987 und 1993. Trainerin ist seit Oktober 2009 Eli Landsem. Ungeschlagen in der Qualifikation.

SCHWEDEN: Setzte sich in der Playoff-Runde gegen Dänemark durch, aber erst nach Verlängerung im Rückspiel. Sechste WM-Teilnahme, Titelgewinner der ersten EM 1984. Unterlag im Endspiel 2003 nach dem Golden Goal von Nia Künzer Deutschland 2:3. Trainer Thomas Dennerby hat einen Generationswechsel beim Weltranglisten-Vierten vollzogen.

USA: Dreimaliger Olympiasieger, Weltmeister 1991 und 1999, Erster der FIFA-Weltrangliste - ein großer Turnier-Favorit. Dabei musste das Team der schwedischen Trainerin Pia Sundhage in der Qualifikation in die Play-offs gegen Italien. Das deutsche Team hat von 27 Länderspielen gegen die USA nur fünf gewonnen.