Kahlert: „Ausreden zu suchen ist schwer“
München (dpa) - Fragen an den Trainer des 1. FFC Frankfurt nach dem verlorenen Finale in der Frauen-Champions-League gegen Titelverteidiger Olympique Lyon.
Welchen Eindruck hatten Sie von dem Spiel?
Kahlert: „Lyon hat das Spiel verdient gewonnen. Sie sind verdient Champions-League-Sieger 2012. Zum anderen möchte ich die Zeit auch mal nutzen, um allen Vereinsverantwortlichen des 1. FFC Frankfurt, Manager, Vorstand, dem ganzen Team um die Mannschaft, dem Trainerteam und auch der Mannschaft selbst Dank zu sagen. Wir haben eine wechselhafte, aber eine relativ gute Champions-League-Saison gespielt. Wir sind ins Endspiel eingezogen und haben es verloren, weil wir an unserer eigenen Abschlussschwäche und der individuellen Klasse von Lyon gescheitert sind. Wir haben vor der Halbzeit zwei große Fehler gemacht und sind dafür bestraft worden.“
Glauben Sie, dass Olympique nach zwei Titeln und drei Finalteilnahmen in drei Jahren den Fußball in Europa bestimmen wird?
Kahlert: „Es ist eine Topmannschaft. Hinzu kommt, dass diese Mannschaft eingespielt ist und so seit zwei, zweieinhalb Jahren zusammenspielt. Wenn sie so weitermachen, werden sie das Maß aller Dinge sein in Europa im Frauen-Fußball. Aber es ist gut, dass eine Mannschaft auf dem Thron ist und viele Vereine versuchen, daran zu rütteln. Das macht den Konkurrenzkampf auch in Europa spannender. Und irgendwann wird auch eine Mannschaft wie Lyon wieder fallen. Wir haben es in diesem Jahr nicht geschafft.“
Der 1. FFC Frankfurt hat binnen weniger Tage das DFB-Pokalfinale und das Endspiel der Champions League verloren. Zudem ist die erneute Teilnahme an der Champions League äußerst fraglich - wie würden Sie die Saison zusammenfassen?
Kahlert: „Ausreden zu suchen ist schwer. Sicherlich hat die Mannschaft ihr Potenzial in dieser Saison ganz, ganz selten abgerufen. Das war im DFB-Pokal bei zwei Spielen, das war in der Champions League bei den Heimspielen, die wir hatten, beziehungsweise in London. Aber die Mannschaft und auch wir, der Trainerstab, haben es nicht in dem Maße hinbekommen, eine Mannschaft zu haben, die immer so erfolgreich spielt, wie alle das erwarten.“
Wie optimistisch sind Sie, den Weg mit der Mannschaft weitergehen zu können?
Kahlert: „Meine Person und auch der Trainerstab, wir haben einen Vertrag bis 2013.“