Nach Kantersieg: Shoppen und Abendessen für DFB-Frauen

Frankfurt (dpa) - Am Ende der Spaßreise nach Slowenien zeigte sich Silvia Neid generös. Obwohl die deutschen Fußball-Frauen beim souveränen 13:0 (7:0)-Schützenfest das selbst gesteckte Ziel um zwei Tore verfehlten, gestand die gut gelaunte Bundestrainerin ihren Schützlingen einen Wunsch zu.

„Wir haben vorher gesagt, 15 Tore wollen wir schießen, dann darf sich die Mannschaft etwas wünschen. Damit wollten wir die Spielerinnen motivieren. Jetzt sind es 13 geworden, aber sie dürfen sich trotzdem etwas wünschen, denn sie haben das toll gemacht“, erklärte Neid.

Die Spielerinnen nahmen die Steilvorlage der Trainerin dankbar an und stellten das Programm vor dem Heimauftritt gegen Kroatien an diesem Mittwoch (18.00 Uhr/ARD live) in Frankfurt kurzerhand um. Am Montagnachmittag heißt es nun Shopping statt Training, ehe sich der gesamte DFB-Tross zum gemeinsamen Abendessen trifft.

Der Spaßfaktor steht für die DFB-Auswahl auf dem Weg zur WM-Endrunde 2015 in Kanada ganz klar im Vordergrund. Denn sportlich wird der achtmalige Europameister von der Konkurrenz in der Gruppe 1 nicht gefordert. „Natürlich ist das nicht spannend. Es geht immer nur auf ein Tor. Wir können nur versuchen, das Spiel trotzdem kreativ zu gestalten“, sagte Neid.

Das gelang ihrer Elf am Samstag vor rund 500 Zuschauern in Koper eindrucksvoll. Locker und leicht kombinierte sich der haushohe Favorit gegen die Nummer 59 der Weltrangliste zum Erfolg. „Für uns war es wichtig, den Lauf vom 9:0 gegen Russland fortzusetzen. Wir wollten spielerisch überzeugen und so viele Tore wie möglich schießen. Das haben wir ganz gut gemacht“, sagte Celia Sasic.

Langeweile kam bei ihr nicht auf. „Es ist doch das Schönste am Fußball, Tore zu schießen“, betonte die Stürmerin vom 1. FFC Frankfurt. Mit ihrem Dreierpack erhöhte Sasic ihre Quote im DFB-Trikot auf 47 Treffer. In der ewigen Bestenliste fehlt der 25-Jährigen nur noch ein Tor, um zu Bundestrainerin Neid aufzuschließen. „Ich hoffe, dass ich noch einige Treffer machen werde“, bemerkte Sasic.

Auch Schweden-Legionärin Anja Mittag traf dreimal. Die weiteren Tore steuerten Lena Goeßling (2), Leoni Maier, Annike Krahn, Simone Laudehr, Alexandra Popp und Lira Bajramaj bei. Die Dribblerin vom 1. FFC Frankfurt, die wegen eines Kreuzbandrisses in der Vorsaison lange ausgefallen war, lieferte bei ihrem Startelf-Comeback nach 13 Monaten eine starke Vorstellung ab und war an sieben Treffern direkt beteiligt.

Am Mittwoch wollen die DFB-Frauen nun auch das Heimpublikum in Frankfurt mit einem Offensivfeuerwerk verwöhnen. Abwehrspielerin Krahn ist nach ihrem fünften Länderspieltor jedenfalls auf den Geschmack gekommen: „Ich denke, Kroatien ist ein etwas stärkerer Gegner als Slowenien. Aber an unserer Einstellung ändert sich nichts. Unser Anspruch ist es immer, guten Fußball zu zeigen, gerade vor heimischer Kulisse.“