Okoyino da Mbabi auf Prinz-Spuren
Berlin (dpa) - Für Celia Okoyino da Mbabi sind ihre Tor- Galas bei den deutschen Fußball-Frauen derzeit „einfach ein Riesenspaß“. Mit dem zweiten Viererpack in Serie machte die Angreiferin beim 6:0 (3:0) in der Schweiz die EM-Qualifikation fast im Alleingang so gut wie perfekt.
Damit befindet sie sich auf den Spuren der DFB-Rekordtorschützin. Unfassbare 15 Treffer in den ersten sieben Länderspielen 2012 hat Okoyino da Mbabi erzielt, die Bestmarke von Birgit Prinz in einem Kalenderjahr liegt bei 20. „Sie hat einen Lauf“, schwärmte selbst die Schweizer Trainerin und frühere deutsche Nationalspielerin Martina Voss-Tecklenburg, „sie könnte im Moment von der Mittellinie schießen, dann würde der Ball auch reingehen.“
Einen Vergleich mit der großen Rekordfrau des Frauenfußballs lehnt Okoyino da Mbabi stets vehement ab, doch nur neun Monate nach deren Rücktritt hat sich die 23-Jährige als legitime Nachfolgerin etabliert. Seitdem sie von der Position als hängende Spitze in die Prinz-Rolle gerückt ist, gelingt der Stürmerin von Bad Neuenahr beinahe alles - dieses Jahr feiert sie alle 35 Minuten ein Erfolgserlebnis.
„Heute war noch mehr drin, wir haben noch einiges liegen gelassen“, ärgerte sich Okoyino da Mbabi aber trotz ihrer vier Treffer (16./38./70./85. Minute). Den Rasen verließ sie am Donnerstag mit angewinkeltem linken Arm unter der wärmenden schwarzen Jacke, nach einem Sturz auf die bereits vergangenes Jahr verletzte Schulter soll am Samstag eine genaue Diagnose folgen.
Gegen die Schweizerinnen war sie auch von der Blessur nicht aufzuhalten, bereitete das 2:0 von Anja Mittag (24.) sowie das Eigentor durch Marie Egli (64.) vor und will nun die beeindruckende Bilanz fortsetzen. „Wir sind Tabellenerster, haben uns da festgesetzt. Wir wollen die nächsten Spiele gewinnen und mit einer fast weißen Weste rüber nach Schweden“, meinte Okoyino da Mbabi.
Mit 19 Punkten aus sieben Spielen führt der zweimalige Weltmeister die Qualifikationsgruppe 2 weiter souverän vor Spanien (16) an. Gegen die Rumäninnen Ende Mai sowie in Kasachstan und gegen die Türkei im September dürfte auch Okoyino da Mbabi ihr imposantes Torkonto weiter aufstocken. In den vergangenen vier Partien gegen den WM-Dritten Schweden (3), Weltmeister Japan (3), Spanien (4) und die Schweiz gelang ihr stets mindestens ein Dreierpack.
In der Frühphase ihrer Karriere hatten noch ein Schienbeinbruch und Pfeiffersches Drüsenfieber den rasanten Aufstieg gebremst. Bei der Heim-WM reifte die Studentin der Kulturwissenschaft dann trotz des frühen Viertelfinal-Aus zum neuen Gesicht des deutschen Teams und harmoniert auch mit der neuen Angriffspartnerin exzellent. „Es macht einfach Riesenspaß mit ihr“, meinte Mittag, „Celia kann man im Moment eigentlich anspielen wie man will, die macht jedes Ding rein.“