Popp rettet DFB-Frauen Arbeitssieg gegen Schweden

Hamburg (dpa) - Die deutschen Fußball-Frauen haben im Testspiel gegen Schweden einen Prestigesieg gefeiert. Vier Tage nach dem schmucklosen 3:0-Erfolg in der EM-Qualifikation in Rumänien kam die DFB-Auswahl im Prestige-Duell dank des Treffers von Popp (60.

Minute) zu einem 1:0 (0:0).

„Edeljoker“ Alexandra Popp hat die deutschen Fußball-Frauen zum glücklichen Sieg im Klassiker gegen den WM-Dritten geführt. Vor 12 183 Zuschauern im nur halbvollen Millerntor-Stadion des FC St. Pauli rettete die starke Spielführerin Nadine Angerer im Tor am Mittwoch in Hamburg den Testspielerfolg der erfolgsverwöhnten deutschen Frauen. Nach der verkorksten Heim-WM mit dem Viertelfinal- Aus gegen Weltmeister Japan ist die Elf von Bundestrainerin Silvia Neid allerdings weiter auf der Suche nach ihrer Top-Form.

„Die Zuschauer waren in der ersten Halbzeit mit sehr wenig zufrieden, sie haben uns immer wieder nach vorne geklatscht“, bedankte sich Neid bei der geduldigen Kulisse und zeigte sich nur wenig zufrieden mit dem Auftritt ihrer Mannschaft: „Wir müssen sehr viel arbeiten, besonders am Spielaufbau und unserem Passspiel.“

Nach dem Auswahl-Karriereende der Altstars Birgit Prinz, Ariane Hingst und Kerstin Garefrekes musste Neid zudem auf die verletzten Celia Okoyino de Mbabi und Kim Kulig verzichten. Nach ihrer verletzungsbedingten Pause im Rumänien-Spiel kehrte die wiedergenesene Saskia Bartusiak in das deutsche Team zurück. Sie kam für ihre zu einem Feldwebel-Lehrgang abgestellte Abwehrkollegin Babett Peter zum Zuge.

Und gerade die umformierte Hintermannschaft hatte mit den flinken Schwedinnen, bei denen die Bundesliga-Spielerinnen Sara Thunebro (Frankfurt) und Antonia Göransson (Potsdam) in der Startelf standen, ihre liebe Müh' und Not. Torfrau Nadine Angerer musste schon in der Anfangsphase zweimal glänzend gegen die frei vor ihr auftauchenden Therese Sjögran (15.) und Lotta Schelin (22.) retten.

Die deutschen Frauen wirkten verunsichert. Ihre Offensivbemühungen waren zu ungenau, oft fehlte auch die Anspielstation: Allein die agile Duisburger Mittelfeldspielerin Simone Laudehr (6./26.) sorgte in den ersten 45 Minuten mit zwei Einzelaktionen für Gefahr. Silvia Neid stapfte deshalb zur Halbzeitpause unzufrieden dreinblickend in die Kabine.

Nach dem Wechsel brachte sie in Popp für Inka Grings eine frische Angreiferin. Die zweimaligen Weltmeisterinnen waren bemüht, den gut gelaunten Fans den von Neid versprochenen offenen Schlagabtausch zu bieten, und wurden belohnt, als nach Laudehrs Pfosten-Kopfball ausgerechnet „Joker“ Popp stach. Die Duisburgerin staubte per Kopf ab. Zwei Minuten später hatte die starke Schelin den Ausgleich auf dem Fuß. Nachdem sie die glänzende Angerer schon ausgespielt hatte, traf die Schwedin allerdings nur die Unterkante der Latte (62.).