Potsdam-Coach Schröder kontert Neid-Kritik

Potsdam (dpa) - Trainer-Urgestein Bernd Schröder hat sich gegen die Vorwürfe der Frauenfußball-Bundestrainerin Silvia Neid gewehrt.

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„Der angebliche katastrophale körperliche Zustand trifft auf meine drei Spielerinnen nicht zu“, sagte der Coach vom Bundesligisten Turbine Potsdam der Deutschen Presse-Agentur. Neid hatte nach dem Aus im WM-Halbfinale gegen die USA (0:2) die Kritik einiger Bundesliga-Trainer gekontert und den Nationalspielerinnen mangelnde Fitness attestiert.

Schröder wertete dies als Kritik an der Arbeit der Bundesliga-Coaches und warf Neid daraufhin mangelte Kritikfähigkeit vor: „Der unter Druck geratene Hund sitzt in der Ecke und fängt an zu bellen. Ich kann doch nicht einfach pauschal zurückschlagen“, meinte der 72-Jährige: „Jeder muss auch mal den Wert einer Kritik beachten.“

Schröder glaubt, dass „vielleicht einige Spielerinnen aus Frankfurt wegen der Champions-League-Belastung nicht ganz fit waren“. Beim Turbine-Trio Tabea Kemme, Jennifer Cramer und Pauline Bremer sei „das bestimmt nicht der Fall gewesen“, erklärte er.

Der Potsdamer glaubt trotz des enttäuschenden Abschneidens, dass die Mannschaft bis ins Finale hätte einziehen können: „Das Team hatte das Potenzial, die Mischung stimmte.“ Das DFB-Team belegte nach einem 0:1 gegen England nur Rang vier. Die Misere möchte Schröder aber nicht nur Neid ankreiden. „Für mich ist die Bundestrainerin nicht allein verantwortlich. Da gehört das ganze Umfeld dazu“, sagte Schröder und forderte: „Wir müssen uns jetzt alle zusammensetzen und die WM aufarbeiten.“