Deutschland Mitfavorit U20-Frauen: WM-Abenteuer in Papua-Neuguinea

Port Moresby (dpa) - In der Heimat fällt der erste Schnee, doch die deutschen U20-Fußballerinnen bekommen bei ihrem WM-Abenteuer am anderen Ende der Welt davon nichts mit. Die Mannschaft von Trainerin Maren Meinert weilt seit Tagen in Port Moresby, der Hauptstadt von Papua-Neuguinea.

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Im Inselstaat nördlich von Australien findet von Sonntag bis zum 3. Dezember die U20-Weltmeisterschaft mit 16 Teams statt. „So weit weg war ich wirklich noch nie“, sagte DFB-Spielführerin Rebecca Knaak vom Bundesligisten Bayer Leverkusen.

Neun Stunden Zeitunterschied, Temperaturen um 30 Grad und hohe Luftfeuchtigkeit - die 21 Spielerinnen mussten sich zunächst akklimatisieren, Reisestrapazen und Jetlags verkraften. Ein netter Empfang durch einheimische Fans erleichterte die Eingewöhnung. „Am Straßenrand standen viele Leute mit Deutschlandfahnen und haben gesungen. Wir haben uns gleich wohl gefühlt“, berichtete Carina Schlüter. Während der rund 18-stündigen Anreise über Singapur hatte die Torhüterin des SC Sand irgendwo in der Luft ihren 20. Geburtstag gefeiert: „Meine Mitspielerinnen wussten alle nicht so genau, wann sie mir gratulieren sollen“, sagte sie.

Aus Sicherheitsgründen und aufgrund der Infrastruktur werden alle WM-Spiele in mehreren Stadien der Hauptstadt Port Moresby ausgetragen, die wegen der hohen Kriminalitätsrate als sehr gefährlich gilt. Gleichwohl vergab der Weltverband FIFA das Turnier vor einem Jahr nach Papua-Neuguinea, nachdem Südafrika als Gastgeber abgesprungen war. Die FIFA veranstaltet Nachwuchsturniere gern an exotischen Orten, wie zuletzt die U17-WM in Jordanien.

Bei der U20-WM gehört die deutsche Elf erneut zu den Favoriten. Das Team der ehemaligen Nationalspielerin Meinert gewann vor zwei Jahren in Kanada den Titel bereits zum dritten Mal nach 2004 in Thailand und 2010 in Deutschland und ist gemeinsam mit den USA Rekordsieger.

Im Auftaktmatch der Gruppe D trifft die DFB-Elf am Montag (7.00 Uhr MEZ/16.00 Uhr Ortszeit) auf Venezuela. Es folgen die Partien gegen Mexiko (17. November) und Südkorea (21. November). Die jeweils zwei besten Teams der vier Vierergruppen ziehen ins Viertelfinale ein.

Die K.o.-Runde ist zunächst das Ziel von Meinert, die sich mit Prognosen zurückhält. „Wir wollen ein Team aufstellen, das schwer zu schlagen ist“, sagte die 43-Jährige. Sie verfüge über eine „sehr gute Mischung“ im Kader. Immerhin stehen in Knaak, Rieke Dieckmann (beide Bayer Leverkusen), Jennifer Gaugigl (SC Sand), Joelle Wedemeyer (VfL Wolfsburg) und Madeline Gier (Borussia Mönchengladbach) noch fünf Weltmeisterinnen von 2014 im Aufgebot.