Handball Bieglers Abschied aus Leverkusen

Damit hatte in der Handball-Szene niemand gerechnet. Michael Biegler, der erst im vergangenen Dezember – zunächst gemeinsam mit Renate Wolf, seit Juli als Cheftrainer – beim Bundesligisten Bayer Leverkusen einstieg, steht den Handballelfen ab sofort nicht mehr zur Verfügung.

Michael Biegler  ist nicht mehr Trainer von Beyeröhdes Kooperationspartner Bayer Leverkusen.

Foto: dpa/Jan Woitas

Biegler ist durch seine Co-Trainertätigkeit zwischen 1985 und 1989 auch in Wuppertal kein Unbekannter. Zusammen mit Cheftrainer HaDe Schmitz und LTV-Manager-Ikone Kalla Scheer verantwortete der Leichlinger 1988 den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Beim Aufsteiger tüftelten Schmitz und Biegler im selben Jahr auch an dem sensationellen und bundesweit beachteten Pokalsieg über den schon damals zum Primus aufgestiegenen THW Kiel.

Offiziell heißt es, dass der 59 Jahre alte Diplom-Sportlehrer, der parallel zu seinem Leverkusener Trainerjob noch seine Agentur „360° Coaching by Michael Biegler“ betreibt, die EM-Pause als eine gute Gelegenheit für seine Entscheidung gesehen hat. „Michael hat uns im Winter in einer schwierigen Situation sehr geholfen. Wir bedanken uns für die sportlich erfolgreiche Arbeit und wünschen ihm für seine berufliche Zukunft in der Agentur das Allerbeste“, wird Andreas Thiel, Handball-Abteilungsleiter des TSV Bayer 04, auf der Social-Media-Plattform des Klubs zitiert. Durch die langjährige Freundschaft mit Andreas Thiel und Renate Wolf hatte sich Biegler im vergangenen Jahr überzeugen lassen, die Trainertätigkeit in Leverkusen anzutreten.

„Ich bin sehr dankbar, dass mir der TSV Bayer Leverkusen mit seinen Verantwortlichen die facettenreiche Arbeit bei einem Frauen-Bundesligisten mitsamt seines Nachwuchsbereiches ermöglich hat“, wird Biegler zitiert.

Zu den Fragen, wer die Mannschaft nun übernimmt, oder ob Renate Wolf wiedermal einspringen muss, gab es von Klubseite auch auf Nachfragen noch keine Antwort.

Am Wochenende hatte Bayer Leverkusen beim Liga-Vierten Neckarsulmer-Sport-Union mit 26:31 verloren. Damit stehen die Leverkusener, die seit Jahren eine Kooperation mit Zweitligist TVB Wuppertal pflegen, mit 8:8-Punkten auf dem neunten Rang. Womöglich zu wenig für die Ansprüche des ehrgeizigen Trainers, der neben Bundesligaclubs wie SC Magdeburg, Großwallstadt und Leipzig (als Nachfolger von Christian Prokop) auch schon die Nationalmannschaft der Frauen und die Herren Polens gecoacht hat.