Überragende da Mbabi bringt DFB-Frauen auf EM-Kurs

Mannheim (dpa) - Nachdem Celia Okoyino da Mbabi die deutschen Fußball-Frauen mit dem ersten Tore-Viererpack ihrer Länderspiel-Karriere fast sicher zur Europameisterschaft 2013 geschossen hatte, wurde sie von allen Seiten mit Lob überschüttet.

„Sie spielt sehr selbstbewusst, laufstark, technisch versiert. Wir wissen alle, was wir derzeit an ihr haben und hoffen, dass dies noch ganz lange so sein wird“, würdigte Bundestrainerin Silvia Neid die Stürmerin für ihren glanzvollen Auftritt beim 5:0-Kantersieg gegen Spanien.

Auch da Mbabis Kolleginnen gerieten nach der Tore-Gala der 23-Jährigen ins Schwärmen. „Celia hat heute jeden Schuss getroffen. Ihr gelingt im Moment einfach alles. Wir sind froh, dass wir sie haben“, meinte Mittelfeldspielerin Lena Gößling. „Vier Tore in einem Spiel sind schon etwas Besonderes. So etwas passiert ja nicht alle Tage“, stellte da Mbabi mit einem verschmitzten Lächeln fest.

An die Rolle des neuen Stars muss sich die Angreiferin vom SC 07 Bad Neuenahr erst noch gewöhnen. Die vielen Komplimente waren ihr fast schon peinlich. „Dass es momentan so gut läuft, darüber freue ich mich natürlich sehr. Wobei meine Mannschaft dazu sehr viel beigetragen hat, denn es waren ja schön herausgespielte Tore. Es macht tierisch Spaß, in dieser Mannschaft zu spielen“, lenkte sie die Aufmerksamkeit lieber auf ihre Mitspielerinnen.

Doch die Hauptrolle gebührte da Mbabi. Vor 11 517 Fans im Mannheimer Carl-Benz-Stadion zelebrierte die Studentin der Kulturwissenschaft am Samstag die hohe Kunst des Toreschießens. Erst traf sie mit dem rechten Fuß zur Führung (24.), dann schlug sie dreimal eiskalt mit links zu (57., 68., 86.). Tor Nummer fünf steuerte die eingewechselte Alexandra Popp (61.) bei.

Mit dem Viererpack erhöhte da Mbabi ihr Konto auf 27 Tore in 67 Länderspielen. Einen Vergleich mit der im Vorjahr zurückgetretenen Rekordschützin Birgit Prinz wies die Vollblutstürmerin jedoch entschieden zurück: „Birgit hat ein Alleinstellungsmerkmal. Das ist die Figur im deutschen Frauenfußball gewesen.“

Dank der überragenden da Mbabi entschied die DFB-Auswahl das Gipfeltreffen mit den zuvor punktgleichen Spanierinnen nach einer erschreckend schwachen ersten Hälfte noch klar zu ihren Gunsten und hat die Tickets zur EM-Endrunde im kommenden Jahr in Schweden so gut wie in der Tasche. Mit 16 Punkten führt Deutschland die Gruppe 2 vor Spanien (13) und Rumänien (12) an. „Das war ein wirklich sehr großer Schritt“, meinte Neid, warnte aber im gleichen Atemzug: „Der nützt aber nichts, wenn wir am Donnerstag in der Schweiz verlieren“.

An eine Niederlage bei den von Martina Voss-Tecklenburg trainierten Alpen-Kickerinnen, die mit neun Zählern Gruppenvierter sind, verschwendet im deutschen Team jedoch niemand einen Gedanken. „Wir wollen definitiv drei Punkte holen“, verkündete da Mbabi.

Dazu müssen die DFB-Frauen allerdings von Beginn an Gas geben, denn die erste Halbzeit gegen Spanien fand nicht nur da Mbabi erschreckend. „Das war ein Gesicht, das wir von uns in der Form nicht kannten und auch nicht sehen wollten“, räumte sie ein. Am Ende überwog aber die Freude: „Dass wir in der zweiten Halbzeit wieder souveränen Fußball gespielt haben, zeugt von der Klasse, die wir haben“, meinte da Mbabi.