DFB-Frauen mit viel Selbstvertrauen gegen Spanien

Mannheim (dpa) - Mit dem Selbstvertrauen aus dem Sieg beim Algarve Cup wollen Deutschlands Fußballfrauen ihren großen Personalsorgen trotzen und der EM-Qualifikation einen weiteren Schritt näherkommen.

„Die Situation mit den Verletzten ist sicher nicht optimal, wir sind aber dennoch zuversichtlich“, sagte Bundestrainerin Silvia Neid vor dem Gipfeltreffen der Gruppe 2 gegen die punktgleichen Spanierinnen am Samstag in Mannheim. Insgesamt neun Spielerinnen muss Neid gegen den Tabellenzweiten und fünf Tage später in Aarau gegen die Schweiz ersetzen - Kopfzerbrechen bereitet ihr dieser Umstand aber nicht.

Zu positiv sind noch die Erinnerungen an den überraschenden Triumph beim hochkarätig besetzten Test-Event in Portugal. Der Umbruch nach der für alle so enttäuschenden Heim-Weltmeisterschaft hat verheißungsvoll begonnen. „Wir können stolz auf die Entwicklung in Deutschland sein, dass so viele junge Spielerinnen dabei sind“, sagte Neid.

Und die neue Generation strotzt vor dem Länderspiel-Doppelpack vor Optimismus. „In Portugal waren der Erste, Zweite und Dritte der WM dabei. Wir können mit viel Zuversicht in die beiden Partien gehen“, sagte die Duisburgerin Annike Krahn.

Allerdings verlief die direkte Vorbereitung in den vergangenen Tagen alles andere als optimal. Eine Hiobsbotschaft folgte der nächsten, vor allem auf der Torwartposition hat Neid große Probleme. Stammtorhüterin Nadine Angerer musste wegen einer Knieverletzung absagen. Bei einer Arthroskopie wurde bei der 33-Jährigen am Freitag ein Knorpelschaden im linken Knie diagnostiziert. Angerer wird rund drei Monate ausfallen, die Saison dürfte damit für sie vorbei sein. Zunächst war bei der Keeperin des 1. FFC Frankfurt nur von einer entzündeten Schleimhautfalte ausgegangen worden.

Die für die 33-Jährige nachnominierte Desiree Schumann musste am Freitag wegen einer Gehirnerschütterung passen. Da aber auch die Nummer drei Kathrin Längert wegen einer Fingerverletzung ausfällt, wird sich Schumann in Mannheim zumindest auf die Bank setzen. Im Tor vertraut Neid nun auf die 22-jährige Almuth Schult vom SV Bad Neuenahr. „Ich freue mich für sie, dass sie mal die Möglichkeit bekommt, sich in einem Heimspiel zu zeigen“, kommentierte Neid das sich zuletzt schnell drehende Torwartkarussell gelassen.

Denn auch wenn Deutschland und Spanien in der Tabelle mit 13 Zählern gleichauf an der Spitze stehen. Die DFB-Elf geht als haushoher Favorit in die Begegnung. Neid versucht jedoch, die Erwartungen ein wenig zu dämpfen und redet den Gegner daher stark. „Das sind alles gute Fußballerinnen. Sie schalten schnell um und sind dann brandgefährlich“, meinte die 47-Jährige.

Für die nicht weit von Mannheim entfernt in Walldürn geborene Trainerin ist die Partie im sehr wahrscheinlich ausverkauften Carl-Benz-Stadion quasi ein Heimspiel. Ihre Familie wird im Stadion sein, ebenso viele Freunde. „Ich freue mich auf das Spiel“, sagte Neid.