Viele internationale Spielerinnen bereichern Bundesliga
Düsseldorf (dpa) - Eine Weltmeisterin und andere neue Gesichter - die Clubs der Frauenfußball-Bundesliga haben in der Winterpause das Transferfenster so intensiv wie selten genutzt. Spielerinnen aus Japan, Island, Albanien oder Zypern sollen der Liga neue Impulse verleihen.
Titelverteidiger VfL Wolfsburg setzt künftig auf Weltmeisterin Yuki Ogimi. Die 27 Jahre alte Stürmerin aus Japan (112 Länderspiele/51 Tore) kam vom englischen Vizemeister FC Chelsea. 2013 war Ogimi (Mädchenname Nagasato) Bundesliga-Torschützenkönigin im Trikot von Turbine Potsdam. In der Landeshauptstadt von Brandenburg hatte seinerzeit eine Gärtnerei sogar eine gelbblühende Orchidee nach der Top-Spielerin benannt.
Wolfsburg-Verfolger Bayern München hat sein Mittelfeld mit Dagny Brynjarsdottir verstärkt. Die 23-Jährige spielte zuletzt für Florida State Seminoles aus Orlando. „Eine sehr talentierte, torgefährliche und äußerst zielstrebige Offensivspielerin“, sagte Bayern-Trainer Thomas Wörle über die 48-malige isländische Nationalspielerin. Die Münchnerinnen haben große Ambitionen, auch wenn Wörle nicht glaubt, den Champions-League-Sieger und Meister aus Wolfsburg entthronen zu können: „Dass wir im Moment Zweiter sind, ist eine tolle Momentaufnahme. Wir werden diese Position nicht kampflos anderen überlassen. Aber Wolfsburg gefährlich werden kann im Moment niemand.“
Der Liga-Dritte Potsdam schlug auf dem „Schnäppchen-Markt“ dreimal zu: Neu sind die Dänin Nina Frausing Pedersen von Englands Meister FC Liverpool, die Bosnierin Amela Krso aus Ungarns Hauptstadt Budapest und Chinas Nationaltorhüterin Wang Fei aus Dalian. „Im Kampf um Platz zwei für die Qualifikation zur Champions League haben wir noch alle Möglichkeiten“, erklärte Trainer-Routinier Bernd Schröder.
Besonders viele Spielerinnen nahm der SC Sand unter Vertrag. Erst im Dezember übernahm Sven Kahlert, ehemaliger Coach beim 1. FFC Frankfurt und beim MSV Duisburg, den Dorfclub aus Baden-Württemberg. Beim Saisonendspurt sollen nicht nur die US-Spielerinnen Alexa Gaul (New England Mutiny) und Alexa St. Martin (zuletzt Herforder SV), sondern auch die Kanadierinnen Bryanna Mc Carthy (Ottawa Fury) und Melissa Busque (Laval Comets) helfen, den Klassenverbleib zu sichern. Darüber hinaus verstärkt sich der Aufsteiger mit der norwegischen Nationalspielerin Furtuna Velaj, die zuvor in den USA und auf den finnischen Ålandinseln kickte.
„Von den ersten Eindrücken her sind unsere Neuen eine wertvolle Verstärkung. Quantität und Qualität an Alternativen haben sich auf jeden Fall erhöht“, erklärte Kahlert. „In der Hinrunde haben wir mit knappen Ergebnissen Punkte liegen gelassen. Wenn wir weiter die richtige Einstellung und den Spaß zeigen, werden wir den Klassenerhalt schaffen“, sagte der SC-Coach zuversichtlich.
Derzeit liegt Sand vor dem MSV Duisburg und dem zweiten Aufsteiger, dem Herforder SV, auf Rang zehn. Die Ostwestfälinnen hielten jedoch auch keinen Winterschlaf und verpflichteten die Amerikanerin Carlie Davies vom zyprischen Club Apollon LFC aus Limassol und die Kanadierin Rahel Melhoelo aus der US-amerikanischen regionalen W-League von den Seattle Sounders. Die Liga wird immer bunter.