Wolfsburg und Frankfurt wollen Champions League rocken
Frankfurt/Main (dpa) - Der VfL Wolfsburg träumt vom historischen Titel-Hattrick, der 1. FFC Frankfurt zumindest vom Finale. Die beiden Topteams des deutschen Frauenfußballs vereint zum Start der Champions League ein Ziel: das Endspiel am 14. Mai in Berlin.
Auf dem angestrebten Weg in die Hauptstadt erwartet Wolfsburgs Trainer Ralf Kellermann zum Auftakt an diesem Mittwoch (18.00 Uhr) beim norwegischen Meister und Pokalsieger Stabaek FK in Oslo jedoch keinen Spaziergang. „Das ist gleich ein dicker Brocken. Aber genau dafür spielt man ja in der Königsklasse, um sich mit den Besten zu messen“, sagte der Coach.
Nach zwei Triumphen kennt auch der deutsche Meister nur eine Richtung: „Wir wollen nach Berlin, Berlin ist unser Ziel. Es wäre fast wie ein Heimspiel, Berlin liegt ja nicht so weit von Wolfsburg entfernt“, betonte Nadine Keßler. Auf Europas Fußballerin des Jahres muss der VfL allerdings im ersten Spiel verzichten: Die Mittelfeldspielerin wird wegen einer Knieverletzung noch einige Wochen ausfallen. Die Nationalspielerinnen Alexandra Popp und Lena Gößling dürften hingegen in der Startelf stehen.
Die Frankfurterinnen hatten vor ihrem Comeback nach zweijähriger Abstinenz erst einmal eine beschwerliche Reise zu meistern. Zum Hinspiel des Sechzehntelfinales bei Kazygurt Schymkent an diesem Mittwoch (10.00 Uhr) musste der dreimalige UEFA-Cup-Gewinner rund 5000 Kilometer ins ferne Kasachstan zurücklegen. Müde, aber voller Tatendrang landete das Team von Trainer Colin Bell am Dienstag nach gut 15 Stunden im Spielort. „Man hat das Gefühl, man ist ein halbes Mal um die Welt geflogen. Die Spielerinnen haben nur zwei bis vier Stunden geschlafen“, berichtete FFC-Manager Siegfried Dietrich nach der Ankunft.
Von den Reisestrapazen will sich der deutsche Vizemeister jedoch nicht aus dem Rhythmus bringen lassen. Mit einem klaren Erfolg soll schon vor dem Rückspiel am 16. Oktober vor heimischer Kulisse der Grundstein für den Einzug ins Achtelfinale gelegt werden. „Wir wollen weit kommen. Das Finale in Berlin ist das Fernziel. Da müssen wir jede Hürde nehmen, die sich in den Weg stellt“, sagte Dietrich.
Das sieht Trainer Bell ähnlich. „Wir gehen mit großer Freude in das Spiel, schließlich haben wir sehr hart dafür gekämpft, in der Champions League vertreten zu sein. Es ist unsere Pflicht, sich ganz auf die sportliche Aufgabe zu konzentrieren und ein Ergebnis zu erzielen, mit dem wir uns eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel in Frankfurt schaffen“, sagte der Engländer.
Zuletzt waren die Hessen in der Saison 2011/12 in der Champions League dabei. Damals verloren sie das Finale vor 50 000 Fans in München gegen Olympique Lyon mit 0:2. „Das Endspiel findet erneut in Deutschland statt und nur zu gerne würden wir am 14. Mai 2015 in Berlin um unseren vierten europäischen Titel spielen“, formulierte Dietrich das Ziel.