Zufriedenheit trotz Rückschlag - EM-Titel als Ziel
Motril (dpa) - Der Dämpfer im letzten Länderspiel des Jahres konnte die Laune bei Silvia Neid nicht trüben. „Mit der Entwicklung meiner Mannschaft bin ich sehr zufrieden“, sagte die Bundestrainerin der deutschen Fußball-Frauen trotz des 2:2 (2:0) in der EM-Qualifikation gegen Spanien.
Der Titelverteidiger kassierte erst in der Nachspielzeit den Ausgleich. „Wir haben das Spiel nicht aus der Hand gegeben. Spanien hat nur aus zwei Chancen zwei Tore gemacht“, kommentierte Lira Bajramaj den ersten Punktverlust auf dem Weg zur Europameisterschaft 2013 in Schweden.
Deutschland (10 Punkte) bleibt in der Qualifikationsgruppe 2 hinter Spanien (13) Tabellenzweiter, hat allerdings ein Spiel weniger absolviert. Für die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) war es das erste Unentschieden im 13. Länderspiel des Jahres, dem elf Siege und eine Niederlage gegenüberstehen. „Das ist eine sehr gute Bilanz. Ich denke, dass unsere Formkurve weiter nach oben zeigen wird“, lobte Neid. Die eine Niederlage, das 0:1 im Viertelfinale der Heim-WM gegen Japan, ärgert sie allerdings heute noch. „Wir haben das falsche Spiel verloren“, meinte die 47-Jährige. Seither wird der Umbruch im Team vorangetrieben.
Nach der WM sind mit Birgit Prinz, Ariane Hingst und Kerstin Garefrekes große Namen und Leistungsträgerinnen zurückgetreten. Erstaunlicherweise hinterließen sie keine großen Lücken. Denn junge Talente rückten nach, Spielerinnen wie Alexandra Popp (FCR Duisburg) schlugen sofort ein. Auch die Rückkehr von Celia Okoyino da Mbabi (SC Bad Neuenahr) zahlte sich aus. Es steht zudem noch das Comeback von Kim Kulig (1. FFC Frankfurt) nach ihrem Kreuzbandriss an. Der Frauen-Nationalmannschaft ist vor der Zukunft nicht bange.
„Wir gehen selbstbewusst ins nächste Jahr und haben neue Ziele vor Augen: Die EM-Qualifikation und der Europameistertitel 2013“, sagte Popp. Auch Neid bleibt trotz des Rückschlags in Spanien bei ihrer Vorgabe: „Unsere Ansprüche an uns selbst sind nach wie vor sehr hoch. Wir wollen weiterhin zur Weltspitze gehören und auf dem direkten Weg zur EM.“ Nur die sieben Gruppenersten und der beste Zweite fahren ohne Playoff-Umweg nach Schweden.