Frings: Konflikt-Kultur stirbt - Löw-Aussprache
Frankfurt/Main (dpa) - Für den ehemaligen Fußball-Nationalspieler Torsten Frings sind die Differenzen mit Bundestrainer Joachim Löw Geschichte, die Konflikt-Kultur im DFB-Team aber hält er für unterentwickelt.
„Heute ist da kein Groll mehr, wir haben uns ausgesprochen“, erklärte Frings in einem Interview mit dem „Stern“ zu seinem Verhältnis zu Löw. Nach seinem unfreiwilligen Abschied aus der DFB-Auswahl 2009 hatte der 79-malige Nationalspieler den Bundestrainer noch heftig kritisiert.
Dass er und Kapitän Michael Ballack in der Vergangenheit eine Sonderrolle im deutschen Nationalteam eingefordert hätten, wies Frings zurück. „Ballack und ich hatten nie den Anspruch, alles selbst zu entscheiden. Doch von den anderen kam selten etwas. Erst als ich nach der EM 2008 schwächelte, kritisierten sie die schlechte Stimmung“, sagte der 34-Jährige, der am Saisonende auch von Werder Bremen Abschied nahm.
Der neuen Generation der Nationalspieler bescheinigte Frings gerade in der Offensive „schon sehr viel Potenzial“, dafür habe sich die Mentalität geändert. „Den Jungs rutscht nichts Unbedachtes raus, die wollen nicht anecken.“ Die Kultur der direkten Konfrontation bei Konflikten sterbe deshalb aus. „Dafür halte sich heute „jeder selbst schnell für Supermann“, meinte Frings.