Gefängnis mit Geschichte: Die JVA Landsberg
Landsberg am Lech (dpa) - Wenn Uli Hoeneß tatsächlich ins Gefängnis in Landsberg am Lech kommt, wartet auf ihn ein geschichtsträchtiger Ort.
In der Justizvollzugsanstalt in der oberbayerischen Stadt saß Adolf Hitler nach seinem gescheiterten Putschversuch von 1923 an wegen Hochverrats ein. Während seiner 13-monatigen Haft schrieb er sein Pamphlet „Mein Kampf“. Nach dem Zweiten Weltkrieg ließen die Amerikaner den Festungstrakt entkernen - Hitlers Zelle gibt es daher nicht mehr.
Anstelle der Zellen steht nun der Arbeitstrakt der JVA. Die meisten der etwa 550 männlichen Gefangenen dort sind zum ersten Mal in Haft. Nach Landsberg kommen Verurteilte mit Strafen von bis zu sechs Jahren. Ihnen steht unter anderem ein Fußballplatz zur Verfügung. Zur JVA Landsberg gehört die Außenstelle für Freigänger in Andechs mit rund 100 Plätzen. Die meisten Mörder und Schwerverbrecher in Bayern kommen in die JVA Straubing.
Nach dem Zweiten Weltkrieg nutzte die US-Militärgerichtsbarkeit das Gefängnis in Landsberg bis 1958 als „War Criminal Prison No. 1“ (Kriegsverbrecher-Gefängnis Nummer eins). Zahlreiche hingerichtete NS-Kriegsverbrecher liegen daher auf dem Landsberger Gefängnisfriedhof.