Mögliche Ausstiegsklauseln Grindel schweigt zu Details im Löw-Vertrag
München (dpa) - DFB-Präsident Reinhard Grindel hat angebliche Ausstiegsklauseln im neuen Vertrag von Bundestrainer Joachim Löw nicht bestätigt. „Über Vertragsbestandteile spricht man nicht, deswegen kann ich dazu nichts sagen“, sagte Grindel in der TV-Sendung „Doppelpass“.
Löw hatte am 31. Oktober seinen Kontrakt vorzeitig um zwei Jahre bis 2020 verlängert. „Ich möchte nicht über Trennung oder Ausstiegsklauseln reden, denn Jogi Löw möchte noch mal Europameister werden, deswegen ist es wirklich ernst gemeint, dass wir bis 2020 zusammenarbeiten wollen“, sagte Grindel.
Noch im September hatte Löw betont, dass eine erneute Ausweitung des Vertrages über die WM 2018 hinaus noch kein Thema sei. Innerhalb weniger Wochen änderte er dann seine Meinung und gab damit dem Werben Grindels nach. „Wenn Kopf und Herz gemeinsam Ja sagen, dann gibt es nicht viel zu überlegen“, sagte Löw nach der Unterschrift unter den neuen Kontrakt. Vornehmlich geht es dem Bundestrainer offenbar darum, in Ruhe und ohne permanente öffentlich Nachfragen zu seinem Arbeitsverhältnis die DFB-Auswahl auf die WM vorbereiten zu können.
Die Verkündung des neuen Vertrages wenige Tage vor der Wiederwahl Grindels als DFB-Chefs hatte Spekulationen ausgelöst, dass es sich auch um einen sportpolitisch motivierten Schachzug gehandelt habe. „Ich habe nicht jeden Tag bei Jogi Löw angerufen und gesagt: 'Jogi, der Bundestag kommt immer näher, komm mal in die Hufe.' Das ist nicht der Weg, den ich beschritten habe. Ich glaube, ich hätte auch ohne Vertragsverlängerung mit Jogi Löw soeben eine Mehrheit auf dem Bundestag zustande bekommen“, sagte der letztlich einstimmig von den 258 DFB-Delegierten im Amt bestätigte 55-Jährige.
Zuletzt hatte die „Sport Bild“ berichtet, sowohl Löw als auch der DFB könnten den Vertrag nach der WM in Russland 2018 unter bestimmten Bedingungen wieder aufheben. Löw ist seit 2006 Bundestrainer. Seinen Vertrag hat er mit einer Ausnahme immer schon vor dem folgenden Turnier wieder verlängert. Nur 2010 ging er nach Dissonanzen mit dem damaligen DFB-Präsident Theo Zwanziger ohne Anschlussvertrag in die WM in Südafrika. Nach dem dortigen Einzug ins Halbfinale wurde der Kontrakt kurz nach dem Turnier verlängert.