Löw offen für neues System Infantino wirbt für Video-Referee
Mailand (dpa) - Wie wichtig FIFA-Boss Gianni Infantino das Thema Video-Schiedsrichter ist, war in Mailand leicht zu erkennen.
Mehrere Minuten wartete er nach dem 0:0 zwischen den vierfachen Weltmeistern Deutschland und Italien geduldig in der überfüllten Interviewzone, um im TV von dem Techniktest beim Klassiker zu berichten. Sein Vorgänger Joseph Blatter wäre da samt Entourage längst vorbeigerauscht.
Infantino hat eine Botschaft und die lautet: Der Video-Referee wird kommen. Man müsse nur noch am System feilen. „Wir sind am Testen, noch nichts ist perfekt. Aber zumindest haben wir Szenen gehabt, in denen der Videoreferee dem Schiedsrichter helfen und in seinen Entscheidungen bestätigten konnte“, sagte Infantino. Konkret ging es um das Abseitstor von Kevin Volland und zwei Elfmetersituationen in der zweiten Halbzeit. Schiedsrichter Artur Soares Dias aus Portugal entschied aber auch ohne Videoüberwachung immer korrekt.
Sichtbaren Einfluss auf die Partie hatte die Technologie nicht. „Wenn das System ausgereift sein wird, kann man es akzeptieren“, sagte Bundestrainer Joachim Löw in der ARD. Infantino sprach erneut von der Aussicht, den Video-Schiedsrichter bei der WM 2018 einsetzen zu können. „Ich hoffe doch, dass wir es sehen werden.“ In der Bundesliga wird die Probephase in der kommenden Spielzeit fortgesetzt.