Medien Ancelotti sagt Nein - Trainersuche in Italien geht weiter

Rom (dpa) - Carlo Ancelotti will übereinstimmenden Medienberichten zufolge nicht Trainer der italienischen Fußball-Nationalmannschaft werden. Das berichteten die „Gazzetta dello Sport“ und „La Repubblica“.

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Vergangene Woche hieß es noch, der ehemalige Bayern-Coach führe die Liste der Kandidaten für den seit dem WM-Aus vakanten Posten an. Favorit soll jetzt wieder Roberto Mancini sein.

Kurz nach dem Abgang von Coach Gian Piero Ventura nach dem Desaster in den Qualifikations-Playoffs für Russland 2018 war der 58-Jährige als Wunschkandidat des Verbandes FIGC identifiziert worden. Ancelotti hatte allerdings bereits im Dezember gesagt, er wolle bei einem Club bleiben und könne nicht die strukturellen Probleme des italienischen Fußballs lösen. Seit der Trennung vom FC Bayern Ende September ist Ancelotti ohne Verein, hat aber noch einen Vertrag mit dem deutschen Rekordmeister.

Nun wurde über die Gründe für die endgültige Absage spekuliert: Laut „Gazzetta dello Sport“ könnte das Gehalt, aber auch die ungewisse Zukunft des Fußballverbands ausschlaggebend gewesen sein. Der FIGC wird derzeit kommissarisch geleitet, nachdem im Januar die Wahl eines neuen Präsidenten gescheitert war. Der bisherige FIGC-Präsident Giorgio Tavecchio war nach dem historischen WM-Aus der „Nazionale“ im Dezember zurückgetreten. Erstmals seit 60 Jahren nimmt Italien nicht an einer Fußball-WM teil.

Die Absage von Ancelotti ist ein Rückschlag für den Fußball-Verband, der schon seit Monaten einen Nachfolger für Ventura sucht. Am 20. Mai soll eine Entscheidung bekannt gegeben werden, wie „La Repubblica“ berichtete. Dann könnte Mancini, der zurzeit Zenit St. Petersburg trainiert, Interims-Coach Luigi Di Biagio beerben. Als weitere Namen für die Trainernachfolge wurden unter anderem der ehemalige Nationalcoach und derzeitige Chelsea-Trainer Antonio Conte und Routinier Claudio Ranieri gehandelt.