Arsenal-Chef hält an Wenger fest: „Keine Krise“

London (dpa) - Trotz des schlechtesten Saisonstarts seit 58 Jahren will der englische Spitzenclub Arsenal an Trainer Arsène Wenger festhalten. Wenger zu entlassen sei „ein Weg, den wir nicht gehen werden“, sagte Arsenal-Chef Ivan Gazidis zu „BBC-Online“.

Der neue Arbeitgeber des Ex-Bremers Per Mertesacker hat drei der bislang fünf Spiele in der Premier League verloren - und dabei 14 Gegentore kassiert, davon allein zwölf in den letzten beiden Auswärtsspielen. Derzeit steht der 13-fache englische Fußballmeister auf Tabellenplatz 17. Dennoch betonte Gazidis: „Der Club ist nicht in der Krise.“

Nach der 3:4-Auswärtspleite beim bisherigen Schlusslicht Blackburn Rovers am Wochenende hatten britische Medien den Rücktritt des französischen Coachs gefordert. Sportchef Gazidis hält trotzdem zu dem seit 15 Jahren engagierten Wenger: „Zu sehen, wie er als Idiot dargestellt wird, ist zerstörerisch - nicht für ihn oder den Club, sondern für das Spiel“. Wenger sei nicht plötzlich ein schlechter Coach oder ein Trainer von gestern geworden. „Das ist Quatsch“, sagte Gazidis. Auch gebe es keine Spaltung innerhalb des Vereins. „Wir arbeiten zusammen.“

Wenger selbst sieht Defensivschwächen als Grund für den schlechten Lauf der „Gunners“. Die Abwehr um Neuzugang Mertesacker sei noch nicht richtig eingespielt, sagte der Elsässer auf der Homepage „arsenal.com“ des englischen Clubs. „Vielleicht brauchen wir noch Zeit, uns als Einheit zu finden“, sagte der 61-Jährige.

Allzu harte Kritik wollte Wenger aber nicht üben: „Andre Santos und Per Mertesacker sind neu, aber sie waren nicht unbedingt verantwortlich für die Tore“, sagte er über die Niederlage bei den Rovers in Mertesackers drittem Pflichtspiel für Arsenal. Schuld an den Gegentoren sei ein Mangel an Konzentration, Absprache, Koordination und persönlichem Einsatz der Spieler, so Wenger.