Nach DFB-Rücktritt Arsenal schont Özil: Gegen Atlético nur Zuschauer
Singapur (dpa) - Nach dem Wirbel um seine Rassismusvorwürfe gegen den DFB wird Mesut Özil von seinem Verein noch geschont. Der FC Arsenal verzichtete bei einem Gastspiel in Singapur auf den Mittelfeld-Star.
Der 29-Jährige saß zwar in Sportklamotten und mit Basecap auf der Bank, kam im Spiel gegen den Europa-League-Sieger Atlético Madrid aber nicht zum Einsatz. Begründet wurde dies damit, dass sich Özil noch in einer „sehr frühen Phase des Vorbereitungstrainings“ für die neue Saison befinde.
Damit fiel für Özil der erste Auftritt nach seinem spektakulären Abschied aus der Nationalmannschaft aus. Möglicherweise kommt er nun am Samstagabend in Singapur zum Einsatz - bei einem Spiel gegen Frankreichs Meister Paris Saint-Germain, dem neuen Club des früheren Dortmund-Trainers Thomas Tuchel. Die Begegnungen gehören zum International Champions Cup, der gerade auf drei Kontinenten stattfindet.
Das Spiel gegen Atlético verlor Arsenal schließlich nach Elfmeterschießen mit 2:4. Nach der regulären Spielzeit hatte es 1:1 gestanden. Für die Gunners traf Emile Smith Rowe gleich nach der Halbzeitpause (46.). Zuvor hatte Luciano Vietto die Spanier in der 40. Minute mit einem Kopfball in Führung gebracht. Arsenal-Neuzugang Bernd Leno (bisher: Bayer Leverkusen), der in der ersten Hälfte im Tor stand, war chancenlos. Im Elfmeterschießen brachten die Engländer nur einen Elfmeter unter.
Özil blieb auch draußen sitzen, als der neue Arsenal-Trainer Unai Emery das Team nach einer Stunde praktisch komplett durchwechselte. Nach der Niederlage bedankte er sich mit seinen Mitspielern bei den vielen Arsenal-Fans im nur halb besetzten Stadion (23.000 Zuschauer) aber noch für deren Unterstützung.
Mit seinem Rücktritt aus der Nationalmannschaft und seinen Rassismusvorwürfen gegen den Deutschen Fußball-Bund (DFB) am Sonntag hatte Özil weltweit Schlagzeilen gemacht. Seither schweigt er wieder. In Singapur gab es von ihm dazu auch am Donnerstag keinen Kommentar, auch nicht zu seinem umstrittenen Treffen mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. DFB-Präsident Reinhard Grindel wies die Vorwürfe Özils inzwischen zurück.