Arzt macht Falcao nach OP Hoffnung auf WM: „50 Prozent“

Porto (dpa) - Nach einer erfolgreichen Knie-Operation darf sich der kolumbianische Stürmerstar Radamel Falcao von AS Monaco noch Hoffnung auf eine Teilnahme an der Fußball-WM in Brasilien machen.

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„Vielleicht übertreibe ich etwas, aber ich riskiere zu behaupten, dass die Chancen, dass Falcao rechtzeitig fit wird, bei 50 Prozent liegen“, erklärte der behandelnde Arzt José Noronha nach dem Eingriff im portugiesischen Porto. Die Operation sei sehr gut verlaufen, die Erholung des 27 Jahre alten Profis werde allerdings „von vielen Faktoren abhängig sein“, betonte er.

Falcao wurde nach der OP unter anderem auch vom kolumbianischen Staatspräsidenten Juan Manuel Santos im Hospital da Trindade besucht. „Falcao hat viel Vertrauen, und das ist sehr wichtig“, ließ Santos wissen. Der Präsident, der auf der Rückreise vom Weltwirtschaftsforum in Davos in Porto extra ein Zwischenstopp machte, betonte: „Falcao ist unser Star. Wir haben ein sehr gutes Team, aber Radamel Falcao ist zum Symbol der Qualität unserer Nationalelf geworden.“ Er habe einen sehr optimistischen und gut aufgelegten Patienten gesehen.

Falcao hatte sich in Lyon beim 3:0-Pokalsieg des französischen Erstligisten über Viertligist FC Chasselay verletzt. Die WM, bei der Kolumbien in der Gruppe C auf Japan, Griechenland und die Elfenbeinküste trifft, beginnt schon in gut viereinhalb Monaten. Bei Kreuzbandverletzungen ist eine Zwangspause von rund sechs Monaten normal. Falcao hatte vor der OP seinen Landsleuten in Interviews mit kolumbianischen Radiosendern versprochen: „Ab morgen werde ich alles tun, damit ich bei der WM dabei sein kann. Bitte betet für mich.“

Noronha enthüllte, Falcao solle am 27. Januar aus dem Krankenhaus entlassen werden und die ersten Erholungswochen in Portugal, wo er beim FC Porto kickte, absolvieren. „Ich habe noch Vertrauen, dass er bei der WM dabei sein wird, auch wenn das ein Vertrauen in kleinen Buchstaben ist“, räumte der Arzt ein.

Nach der Operation nahm sich Falcao die Zeit, um sich mit versöhnlichen Worten bei Chasselay-Amateurkicker Soner Ertek, der ihn am Mittwoch bei einer Grätsche ungewollt verletzt hatte, für Genesungswünsche zu bedanken. „Soner Ertek, danke für deine Botschaften. Fühle dich nicht schuldig. Solche Sachen passieren im Fußball“, postete „El Tigre“ (der Tiger) auf Twitter.

Der 28 Jahre alte Geografie-Lehrer Ertek war von aufgebrachten kolumbianischen Fans per E-Mail bedroht worden. „Ich wollte ihn (Falcao) nicht verletzen, als ich erfuhr, wie schwer die Verletzung ist, war ich dem Weinen nahe“, beteuerte der Abwehrmann.

Falcao war im Sommer für die Ligue-1-Rekordsumme von 60 Millionen Euro nach Monaco gewechselt. Mit neun Toren hatte der Ex-Profi von River Plate, FC Porto und Atlético Madrid in der Südamerika-Gruppe einen entscheidenden Anteil an der ersten Qualifikation der „Cafeteros“ für eine WM-Endrunde seit 16 Jahren.