AS erlebt nach Pokalsieg über Juve „magische Nacht“
Rom (dpa) - Nur kurz genoss Francesco Totti die „magische Nacht“ mit den Fans im ausverkauften Olympiastadion. Dann richtete der Kapitän des AS Rom den Blick schon wieder nach vorne.
Nach dem 1:0-Erfolg im Viertelfinale des italienischen Fußball-Pokals über Juventus Turin tönte Totti mit Fokus auf die Meisterschaft: „Für mich ist nicht viel Abstand zwischen Juve und uns, acht Punkte können viel oder wenig sein. Wir spielen eine großartige Saison.“ Fast drei Wochen nach der bitteren 0:3-Niederlage in der Serie A gegen den unangefochtenen Spitzenreiter aus Turin macht der Erfolg im Pokal dem Tabellenzweiten wieder Hoffnung auf den Scudetto.
Auch der belgische Neuzugang Radja Nainggolan will trotz acht Punkten Rückstand nach 20 Spieltagen nicht aufgeben. „Die Meisterschaft ist noch nicht entschieden, wir müssen daran glauben“, forderte er. „Wir spielen noch zu Hause gegen Juve und hoffen, dass wir genauso weitermachen.“ Mit Nainggolan und dem Ex-Schalker Michel Bastos hat sich Rom im Januar nochmals verstärkt. „Wenn Juve so weiter macht, wird es schwierig“, analysierte Totti. „Aber mit diesen zielgenauen Käufen können wir uns ihnen wieder annähern.“
Den verdienten Sieg gegen die in der Serie A enteilten Turiner genossen die Giallorossi im ausverkauften Olympiastadion vor 70 000 Zuschauern ausgiebig. „Das volle Stadion war magisch: Unsere Fans sind die besten in Italien“, schwärmte Trainer Rudi Garcia. Der „Corriere della Sera“ schrieb von einer „magischen Nacht“, die „Gazzetta dello Sport“ machte den Torschützen Gervinho zum „Magier“.
Die Enttäuschung nach der bitteren Niederlage in Turin - der bislang einzigen für Rom in dieser Saison - saß beim Hauptstadtclub tief. „Es ist Roms Revanche!“, titelte der „Corriere dello Sport“. „Das war ein Sieg, den wir um jeden Preis wollten. Wir wollten uns nach der Meisterschaft befreien und wir haben gezeigt, dass wir auf einem Level mit Juve sind“, urteilte Kapitän Totti.
Im Halbfinale erwartet Rom nun der Sieger der Partie SSC Neapel gegen Lazio Rom. Auch mit dem Lokalrivalen hat die Roma noch eine Rechnung offen - ging doch im Vorjahr das Pokalfinale gegen Lazio mit 0:1 verloren. „Jetzt will ich ins Finale“, forderte Gervinho. „Napoli oder Lazio? Das ist nicht wichtig, wir wollen bis zum Ende kommen.“
Für Rekordmeister Juve bleibt die Coppa Italia hingegen kein gutes Pflaster, zuletzt holte die alte Dame in den 90ern den Titel. „Auf Wiedersehen Tripletino“, schrieb die „Gazzetta dello Sport“, und die Turiner Tageszeitung „Tuttosport“ meinte: „Juve2 draußen. Der Trainer bezahlt für die Entscheidung, viele Reservisten aufzustellen.“ Coach Antonio Conte hatte in der Startelf auf Kapitän Gianluigi Buffon und Stürmer Carlos Tevez verzichtet. „Ich habe mir nichts vorzuwerfen, auch in der Vergangenheit haben wir die Coppa Italia immer für eine wichtige Rotation mit Blick auf die Zukunft genutzt“, widersprach Conte. „Juve, du hast es weggeworfen“, bilanzierte „Tuttosport“.