AS Rom baut Siegesserie gegen Neapel aus

Rom (dpa) - Mehr als zehn Minuten vor dem Schlusspfiff verließ Diego Maradona seinen Platz im Römer Olympiastadion. Die argentinische Fußball-Legende hatte ihrem Ex-Club SSC Neapel kein Glück gebracht, selbst der Tabellenzweite konnte den Siegeszug des AS Rom in der Serie A nicht stoppen.

Nach dem 2:0 (1:0) am achten Spieltag bleiben die Römer mit acht Erfolgen in Serie weiter unangefochten an der Tabellenspitze. „Kaiserliches Rom“, titelte „Tuttosport“, und der „Corriere dello Sport“ sah ein „Feuerwerk“.

Nach der beeindruckenden Vorstellung gegen den bislang ersten Verfolger erklärten die italienischen Medien den Vorjahressechsten endgültig zum Meisterschaftsanwärter. „Lieber Garcia, jetzt lasst die Maske fallen, ihr seid Titelkandidat“, schrieb der „Corriere dello Sport“. Doch die Römer stapeln weiter tief. „Das Ziel? Das habe ich bereits gesagt. Wir rechnen damit, beim Schlusssprint dabei zu sein, immer mit einem Auge auf Europa natürlich“, betonte Coach Rudi Garcia. Der Vorsprung auf Neapel beträgt nun schon fünf Punkte.

Besonders im Mittelpunkt stand nach dem Schlusspfiff Miralem Pjanic. Der Bosnier schoss nach der Qualifikation für die WM mit seiner Nationalmannschaft Rom mit einem Doppelpack zum Sieg. „Ich wäre nichts, wenn die Mannschaft nicht so spielen würde“, urteilte der 23-Jährige. Der Mittelfeldspieler traf in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit mit einem Freistoß und per Foulelfmeter (71. Minute). „Pjanic, König von Rom“, schrieb die „Gazzetta dello Sport“.

22 Tore haben die Giallorossi in dieser Saison bereits geschossen - so viele wie kein anderes Team. Torhüter Morgan de Sanctis musste zudem erst ein einziges Mal hinter sich greifen, ist seit mehr als 500 Minuten ohne Gegentreffer. „Das Geheimnis ist, dass wir zu elft verteidigen“, sagte Daniele de Rossi, der nach einem Schuss von Goran Pandev auf der Linie rettete und einen Rückstand verhinderte. Nur noch ein Sieg fehlt dem Hauptstadtclub zum Startrekord von neun Siegen in Serie von Juventus Turin aus der Saison 2005/06.

Sorgen bereiten den Römern jedoch die Verletzungen von Kapitän Francesco Totti und Gervinho, die mit Muskelproblemen ausgewechselt werden mussten. Wie lange die beiden Leistungsträger ausfallen, war zunächst unklar. „Ich bin glücklich über den Sieg, aber es könnte ein Pyrrhussieg gewesen sein“, sagte Garcia.

Der unterlegene Verfolger Neapel haderte mit seinen vergebenen Torchancen und den Entscheidungen des Schiedsrichters. „Es hat nur das Tor gefehlt, dann hätten wir ein anderes Spiel gesehen“, sagte Trainer Rafael Benitez. Vor allem der Elfmeterpfiff vor dem entscheidenden 2:0 brachte den Spanier in Rage. „Von solchen Zweikämpfen im Strafraum sieht man 50 in einem Spiel. Aber lassen wir das, ich sage lieber, dass meine Mannschaft gut gespielt hat.“