Atlético-Trainer Simeone wieder unter Schummelverdacht
Madrid (dpa) - Bei Bayern Münchens Champions-League-Gegner Atlético Madrid steht Trainer Diego Simeone wieder unter Schummelverdacht.
Der wegen einer Ballwurf-Affäre in der spanischen Fußball-Liga für die drei letzten Spieltage gesperrte Argentinier soll laut Medien in Madrider Estadio Vicente Calderón beim Sieg des Titelanwärters über Rayo Vallecano (1:0) unerlaubterweise Anweisungen an die Trainerbank und die Mannschaft gegeben haben.
Simeone könnte nach Angaben der Zeitung „AS“ eine Sperre von bis zu 20 Spielen drohen. Auf TV-Bildern und Fotos ist zu sehen, wie der Coach während des Spiels auf der Tribüne auf dem Handy spricht. Neben ihm sitzt Torwarttrainer Pablo Vercellone - mit Headset. Hör- und Sprechgarnituren trugen auf der Bank Konditionstrainer Felipe Iglesias und nach seiner Auswechslung auch Kapitän Gabi. Beide hielten sich während des Spiels mehrfach die Hand vor dem Mund.
Im Spielbericht von Schiedsrichter José María Sánchez Martínez wird dazu nach Angaben von „AS“ aber nichts erwähnt. Für die Eröffnung eines Verfahrens gegen Simeone müsste daher Gegner Rayo Vallecano Klage erheben oder aber das Wettbewerbskomitee des Verbandes die Initiative ergreifen, was normalerweise nicht geschieht. Zudem müsste man Simeone nachweisen, dass er Anweisungen gegeben hat.
Atléticos Geschäftsführer Clemente Villaverde nahm den Trainer unterdessen in Schutz: „Simeone hatte keinen Knopf im Ohr“. Und Headsets auf der Bank seien normal, versicherte er.
Simeone hatte im Ligaspiel der Madrilenen gegen den FC Málaga (1:0) am 23. April die Rote Karte erhalten, nachdem aus der Zone der Atlético-Bank ein Ball aufs Spielfeld geworfen worden war. Damit sollte wohl ein Konterangriff der Andalusier unterbrochen werden.