Austria: Mit Bundesliga-Power, „Energie und Elan“

Frankfurt/Main (dpa) - Mit der geballten Kraft aus dem deutschen Profifußball will Österreichs Nationalteam einen Riesenschritt Richtung EM 2012 machen. „Es ist das wichtigste Spiel in den letzten zehn Jahren“, sagt Duisburgs Stürmer Stefan Maierhofer vor der EM-Qualifikationspartie gegen Belgien.

Im Wiener Ernst-Happel-Stadion hoffen die Zuschauer auf einen Sieg und ein ähnliches Spektakel wie im Hinspiel: Da hatte der Stuttgarter Martin Harnik dem Austria-Team in der 92. Minute ein 4:4 beschert. Neben Maierhofer und Harnik stehen noch Emanuel Pogatetz (Hannover 96), Sebastian Prödl, Marko Arnautovic (beide Werder Bremen), Ümit Korkmaz (VfL Bochum), Christian Fuchs ((FSV Mainz 05), David Alaba (1899 Hoffenheim) und Erwin Hoffer (1. FC Kaiserslautern) im Kader von Nationaltrainer Dietmar Constantini für das Belgien-Spiel und die nächste Partie am Dienstag in der Türkei.

Vier Punkte will der Tabellenzweite der Deutschland-Gruppe A aus den zwei vorentscheidenden Spielen holen. „Wer rechnet, der verrechnet sich leicht“, warnte Constantini, ist aber optimistisch: „In Qualifikationsspielen haben wir fast immer unsere Leistung gebracht.“

Maierhofer und Marc Janko (FC Twente Enschede) kämpfen um den Platz im Sturmzentrum. Der Angreifer vom DFB-Pokalfinalisten strotzt nach bisher zwölf Saisontreffern in der 2. Bundesliga vor Selbstbewusstsein und will dies auch auf die österreichische Auswahl übertragen, wo seine Ausbeute allerdings nur bei einem Treffer in 15 Länderspielen steht. „Dieses Team kann auf jeden Fall Großes schaffen“, sagte der 2,02-Meter-Hüne. „In unserer Mannschaft steckt viel Energie und Elan. Wir haben einen hohen Kameradschaftsfaktor.“

Auch Harnik und „Jimmy“ Hoffer drängen in die Startelf, viel Hoffnungen ruhen zudem auf Toptalent Arnautovic. Der Werder-Profi jammerte jedoch nach nur zwei Treffern in der Bundesliga: „In Bremen ist der Teufel im Ball drin.“ Zurück im Team ist der Ex-Frankfurter Ümit Korkmaz, der nach seinem Wechsel zum VfL Bochum wieder Boden unter den Füßen verspürt. „Es ist ein gutes Gefühl, wieder etwas zu sein in der Mannschaft. Man hat einfach wieder Freude am Sport. Ich habe nach längerer Zeit wieder gesehen, dass ich nach einem Tor gelächelt habe.“

Constantini kann auf die Heimstärke seiner Mannschaft bauen. So schickten die Österreicher 2008 in der WM-Qualifikation Vizeweltmeister Frankreich mit einem 3:1 nach Hause. Aber seit 1998 konnte sich die Alpenrepublik sportlich für keine Endrunde mehr qualifizieren, war nur 2008 als EM-Gastgeber dabei.

Beim Turnier nächstes Jahr in Polen und der Ukraine soll sich das ändern. „Die Mannschaft hat Qualität“, betonte Constantini. Abwehrchef Pogatetz sagte vor seinem 41. Länderspiel: „An der Qualität der Spieler darf es eigentlich gegen Belgien nicht scheitern. Wir haben sicher um ein Vielfaches bessere Spieler als noch vor wenigen Jahren.“