Bericht: UEFA plant neue Mini-EM - DFB skeptisch

Nyon (dpa) - Nach der umstrittenen Aufstockung auf 24 EM-Teilnehmer 2016 in Frankreich denkt die Europäische Fußball-Union (UEFA) über die Erschließung neuer Einnahmequellen nach.

Nach einem Bericht von „Sport Bild online“ soll nach Abschluss der EM-Qualifikation erstmals eine Mini-EM der Gruppensieger und des Gastgebers stattfinden. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) steht den möglichen Plänen skeptisch gegenüber. DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach bestätigte die Gedankenspiele, hält eine Realisierung aber für unwahrscheinlich.

Die UEFA möchte mit ihren Plänen neue Einnahmen generieren, da sie durch die Einführung der TV-Zentralvermarktung der EM- und WM-Qualifikation in Europa garantierte Millionen-Summen an die 53 Mitglieder zahlen muss. Ein UEFA-Sprecher sprach auf dpa-Anfrage von einer „offenen Diskussion“ und betonte: „Zu diesem Zeitpunkt sind das nur Ideen, Optionen, Denkanstöße.“

„Da an der EM 2016 in Frankreich erstmals 24 Mannschaften und damit fast die Hälfte der 53 Uefa-Mitgliedsverbände teilnehmen dürfen, sinkt die Spannung in der Qualifikation. Damit wird auch die Vermarktung der EM-Qualifikation ein Stück weit schwieriger“, sagte Niersbach.

„Auf der Management-Ebene der Uefa wurden daher einige Denkmodelle erstellt, über die beim Treffen auf Zypern gesprochen wurde. Dazu gehört der Gedanke, ein Turnier mit allen Gruppensiegern zu spielen, also eine Art Qualifikations-Europameister zu ermitteln“, bestätigte er. Niersbach betonte aber: „Die Verantwortlichen beim DFB und auch andere Verbände sind sehr skeptisch, wir glauben, dass es in der Qualifikation zur EM 2016 keine Veränderungen geben wird.“

Nationalmannschafts-Manager Oliver Bierhoff lehnte dem Plan bereits ab: „Ich halte ein solches Turnier für nicht sinnvoll, da gerade diese Mannschaften sechs Monate später als Höhepunkte bei der EM aufeinandertreffen sollen. Außerdem nutzt man die offenen Termine gern für selbst organisierte Länderspiele“, sagte er der „Sport Bild“.