Blamage für Benítez & Co. - Gnadenfrist bei Chelsea

London (dpa) - Auf das Wiedersehen mit dem FC Brentford in zwei Wochen würden Champions-League-Sieger FC Chelsea und der umstrittene Rafael Benítez gerne verzichten. Die Frage für den Spanier lautet aber: Erlebt er das Wiederholungsspiel überhaupt noch als Coach der Londoner?

London (dpa) - Auf das Wiedersehen mit dem FC Brentford in zwei Wochen würden Champions-League-Sieger FC Chelsea und der umstrittene Rafael Benítez gerne verzichten. Die Frage für den Spanier lautet aber: Erlebt er das Wiederholungsspiel überhaupt noch als Coach der Londoner?

Nach dem peinlichen 2:2 gegen den drittklassigen Club von Trainer Uwe Rösler in der vierten Runde des englischen FA-Cups dürfte Chelsea-Mäzen Roman Abramowitsch geschäumt haben vor Wut - denn der hochmütige Titelverteidiger aus London muss nachsitzen.

„Wir haben zu viele Fehler gemacht“, analysierte Benítez die neueste Schmach. „Ich denke, wir haben keine Ausreden für unsere Leistung. Mit der Reaktion meines Teams bin ich jedoch zufrieden“, meinte der 52-jährige Madrilene zur zweiten Hälfte. Da habe er bei seinen Stars Charakter und Qualität ausmachen können.

Tatsächlich rettete Fernando Torres mit dem Ausgleich sieben Minuten vor Schluss seinen Landsmann nur neun Wochen nach dessen Amtsübernahme wohl vor dem sofortigen Rausschmiss. Zu schwach spielt das Millionenensemble der Blues, zu groß ist mit bereits elf Zählern der Rückstand auf Tabellenführer Manchester United.

Der FC Chelsea unter Interimscoach Benítez mal wieder am Boden, die Bees (Bienen) aus Brentford hingegen oben auf. Rösler wollte seinen Stolz nicht verbergen. „Da oben gibt es einen Fußballgott und der war auf unserer Seite“, sagte der frühere Bundesligastürmer und machte im Moment des Jubels auch vor den abgedroschensten Floskeln keinen Halt. „Wir haben es Chelsea schwer gemacht, so wie wir gerackert haben.“

Fast hätte der Club aus dem Westen Londons sogar die Sensation geschafft und dem Nachbarn das zweite peinliche Pokal-K.o. binnen vier Tagen nach dem Ligapokal-Aus gegen Swansea City beigebracht. Besser machten es unter den Premier-League-Vereinen hingegen der FC Arsenal, Manchester City und Manchester United, die in die 5. Runde des FA-Cups einzogen. Tottenham Hotspur und der FC Liverpool taten es Chelsea unfreiwillig gleich und scheiterten.

Die erste Gelegenheit zur Wiedergutmachung haben die Blues bereits an diesem Mittwoch. Benítez bereitet seine Mannschaft auf das Premier-League-Duell beim FC Reading vor. Dem Papier nach eigentlich eine klare Sache: 18. gegen 3. Aber was heißt das schon? Und wer weiß das schließlich besser als der leidgeprüfte Benítez.