Brasilianischer Verband kontert Blatter-Kritik

Genf (dpa) - FIFA-Präsident Sepp Blatter hat den nächsten WM-Gastgeber Brasilien heftig kritisiert: Das Land komme bei den Vorbereitungen für die Weltmeisterschaft 2014 nicht schnell genug voran, bemängelte der Chef des Fußball-Weltverbandes vor Journalisten in Genf.

Vergleiche man den Stand der Vorbereitungen mit Südafrika drei Jahre vor der WM 2010, dann liege Brasilien sogar dahinter. „Das ist eine Tatsache“, sagte Blatter. Brasiliens Fußballverband CBF konterte die Kritik im Internet lakonisch mit einer FIFA-Pressemitteilung vom 2. März, in der Blatter die Organisatoren noch gelobt hatte. „Ich freue mich sehr über das Engagement und die Fortschritte des lokalen Organisationskomitees“, sagte Blatter damals bei der ersten Sitzung des gemeinsamen Aufsichtsrats der FIFA und des WM-Organisationskomitees (LOC) in Zürich.

Auf einmal scheint alles anders zu sein. Der Schweizer drückte aufs Tempo und erinnerte daran, dass nicht mehr viel Zeit bis zum WM-Start bleibt. „Das ist schon morgen. Die Brasilianer denken, dass es erst übermorgen ist“, betonte der FIFA-Chef. Nach seiner Einschätzung könnten Rio de Janeiro und São Paulo wegen des langsamen Tempos sogar als Spielorte aus dem 2013 anstehenden Confederations Cup in Brasilien herausfallen.

Die WM 2014 soll in zwölf Städten stattfinden. In Rios derzeit wegen Renovierung geschlossenem Maracanã-Stadion soll voraussichtlich das Endspiel stattfinden. Für das Eröffnungsspiel ist São Paulo im Gespräch, aber die größte und reichste Stadt Brasiliens hat noch nicht einmal mit den Bauarbeiten für ein neues Stadion begonnen.