Brasilien als Gruppensieger ins Halbfinale
Salvador da Bahia (dpa) - Mit Toren von Bayern-Verteidiger Dante und Superstar Neymar hat Rekord-Weltmeister Brasilien die dritte Fußball-Party beim Confed Cup gefeiert und als Gruppensieger den Einzug ins Halbfinale geschafft.
Die Seleção kam im Klassiker gegen Italien in Salvador da Bahia zu einem 4:2 (1:0) und geht damit wohl auch einem Duell mit Weltmeister Spanien aus dem Weg. Die Brasilianer treffen beim WM-Testlauf nun am Mittwoch auf den Zweiten der Gruppen B in Belo Horizonte und könnten es dabei mit dem Südamerika-Rivalen Uruguay zu tun bekommen. Italien zieht unterdessen als Zweiter ins Halbfinale ein.
In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit hatte Dante vor 48 747 Zuschauern seinen großen Auftritt, als er nur elf Minuten nach seiner Einwechslung zur Führung traf. Und das bei seinem persönlichen Heimspiel: Dante, in den Spielen gegen Japan (3:0) und Mexiko (2:0) nur Reservist, ist in Salvador da Bahia geboren, auf der Tribüne jubelten ihm Freunde und Verwandte zu. Nachdem die Italiener durch Emanuele Giaccherini zum Ausgleich kamen (51.), waren es Neymar mit seinem dritten Turniertreffer (55.) und zweimal Fred (66. und 88.), die den Sieg sicherstellten. Damit bleibt Brasilien gegen Italien, das durch Giorgio Chiellini (71.) noch zum zwischenzeitlichen Anschlusstreffer kam, weiter seit dem WM-Duell 1982 ungeschlagen.
„Für mich ist ein Traum in Erfüllung gegangen, mit der Selecao in meiner Heimat zu spielen. 60 Freunde waren im Stadion, das war super. Ich hoffe, dass wir weiter hart arbeiten und vielleicht den Confed Cup gewinnen“, sagte Dante und Nationaltrainer Luiz Felipe Scolari ergänzte: „Wir sind auf einem sehr guten Weg. Wir dürfen uns aber nicht vom Ergebnis blenden lassen, wir haben auch Fehler gemacht.“
Italiens Nationaltrainer Cesare Prandelli war trotz der Niederlage zufrieden: „In der zweiten Halbzeit haben wir ein großartiges Spiel gezeigt. Beim Stand von 3:2 wäre der Ausgleich verdient gewesen. Wir sind für einige Unkonzentriertheiten bestraft worden. Aber meine Mannschaft hat Charakter und Persönlichkeit gezeigt.“
Im Duell zwischen dem fünf- und viermaligen Weltmeister waren es die Brasilianer, die von Beginn an das Spiel bestimmten. Hulk prüfte bereits nach zwei Minuten den früheren Welttorhüter Gianluigi Buffon. In der Folgezeit erarbeiteten sich die von ihrem Superstar Neymar angeführten Brasilianer ein deutliches Übergewicht, wenngleich die ganz großen Chancen im ersten Durchgang noch ausblieben. Die größte Gelegenheit hatte noch Neymar, der aus halblinker Position den Ball knapp neben das Tor setzte (24.).
Auch wenn beide Mannschaften bereits vor dem Spiel ihr Halbfinal-Ticket sicher hatten, schenkten sie sich nichts. Mitunter ging es ruppig zur Sache, was sich in vier Gelben Karten und drei Auswechslungen in der ersten Halbzeit ausdrückte. So mussten bei den Italienern Riccardo Montolivo (26.), der EM-Star mit deutschen Wurzeln, und Ignazio Abate (30.) frühzeitig vom Feld. Bei den Brasilianern, bei denen Münchens Mittelfeldspieler Luiz Gustavo in der Startelf stand, traf es David Luiz mit einer Oberschenkelverletzung, was Dante den ersten Einsatz bescherte. Und der nutzte seine Chance, als er aus kurzer Entfernung zur Führung traf, nachdem Buffon einen Fred-Kopfball nur abprallen lassen konnte.
Im Duell der Superstars stand Mario Balotelli zunächst deutlich im Schatten seines Freundes Neymar. Das änderte sich in der zweiten Halbzeit. Mit einer sehenswerten Vorlage per Hacke setzte der Stürmer vom AC Mailand seinen Kollegen Emanuele Giaccherini in Szene, der aus spitzem Winkel zum Ausgleich traf. Die Führung währte aber gerade einmal vier Minuten, und dabei wurde Buffon von Jungstar Neymar düpiert. Der 21-Jährige überraschte den 131-maligen Nationalkeeper mit einem Schuss in die Torwartecke.
Als Fred kurz darauf gar auf 3:1 erhöhte, schien die Partie entschieden. Doch Chiellini brachte den Vize-Europameister noch einmal zurück ins Spiel. Und Italien warf in der Schlussphase alles nach vorne. Dabei traf der eingewechselte Christian Maggio nur die Latte (80.). Stattdessen sorgte Fred für die Entscheidung, nachdem Buffon erneut unglücklich agierte.