Contes Chelsea empfängt Klopps Liverpool

London (dpa) - Chelsea-Coach Antonio Conte hat sich an der Stamford Bridge schon in die Herzen der Fans getanzt. Seine Theatralik an der Seitenlinie blieb auch Jürgen Klopp nicht verborgen.

Foto: dpa

„Er sieht ziemlich emotional aus, selbst, wenn sie gar kein Tor schießen“, bemerkte der Trainer des FC Liverpool vor dem Spiel beim FC Chelsea.

Klopps eigene Ausbrüche sind in England längst berüchtigt. Am vergangenen Wochenende verlor der Coach während des 4:1-Sieges gegen Leicester City mal wieder seine Brille beim Jubeln. Die Galavorstellung gegen den englischen Meister hat neue Euphorie im „Reds“-Umfeld entfacht. Auf dem Trainingsgelände Melwood sah man Klopp in der Woche häufig strahlen. Den guten Eindruck, den der FC Liverpool in seinem ersten Heimspiel hinterlassen hat, gilt es nun in London zu bestätigen.

„Freitagabend gehört zu den besten Zeiten, um Fußball zu spielen. Also auf geht's!“, sagte der Coach in dieser Woche voller Tatendrang - und mit großem Respekt für den Gegner: „Oscar, Willian, was für Spieler, Matic, und dann haben sie auch noch Kante und Luiz geholt“, schwärmte Klopp. „Das ist eine Herausforderung, aber eine, auf die ich mich freue.“

Während Liverpool am vergangenen Wochenende eine Galavorstellung zeigte, ließ der FC Chelsea beim 2:2 gegen Swansea City erstmals Punkte liegen - laut Klopp ein Ausrutscher. „Ich hab die 90 Minuten gesehen“, sagte er. „Sie hätten das Spiel gewinnen können.“ Zudem verletzte sich Chelsea-Kapitän John Terry, der gegen Liverpool passen muss - womöglich ein Vorteil für die „Reds“.

Auf der anderen Seite muss der FC Liverpool weiter ohne seine beiden Deutschen auskommen. Torhüter Loris Karius und Nationalspieler Emre Can sind nach Verletzungspausen zwar zurück im Training. Doch während Karius in London wohl zumindest auf der Bank sitzt, steht Can wegen mangelnder Fitness noch nicht im Kader.

Jürgen Klopp warnte unterdessen vor Chelsea-Stürmer Diego Costa, der gegen Swansea beide Tore erzielte. „Wenn selbst gegnerische Fans dich mögen, ist das kein gutes Zeichen“, scherzte er. Die Liverpool-Fans mögen Costa allerdings nicht, seit er Emre Can im Januar 2015 auf den Knöchel trat. Für drei Partien wurde Costa damals gesperrt. Klopp appellierte an sein Team, aggressiv gegen den Stürmer vorzugehen, ohne ihn absichtlich zu provozieren.

Nach der schwachen Vorsaison, in der Chelsea - genau wie Liverpool - die Qualifikation für den europäischen Wettbewerb verpasste, sieht Klopp den Gegner im Aufwind. „Sie sind wieder in der Spur. Wir müssen uns auf eine echte Herausforderung einstellen“, mahnte er. „Sie verteidigen gut, sie greifen hart an. Das wird nicht leicht. Doch wir sind zuversichtlich, dass wir etwas erreichen können.“ Conte oder Klopp - am Ende wird nur einer jubeln.