CR7 ist Reals Rekordtorjäger - Viererpack von Neymar

Madrid (dpa) - Cristiano Ronaldo eilt von einer Bestmarke zur nächsten: Vor dem Punktspiel von Real Madrid gegen UD Levante präsentierte der Weltfußballer den Fans den Goldenen Schuh, den er als bester Torschütze in Europa in der vorigen Saison erhalten hatte.

CR7 ist Reals Rekordtorjäger - Viererpack von Neymar
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Nach dem Abpfiff verließ der Portugiese den Platz als alleiniger Rekordtorjäger in der Vereinsgeschichte der Königlichen. Sein Tor in der 29. Minute zur 2:0-Führung der Madrilenen bei deren 3:0-Sieg am Samstag über den Außenseiter war Ronaldos Treffer Nummer 324 im Real-Trikot. Damit übertraf der Weltstar die bisherige Bestmarke der Clublegende Raúl von 323 Toren. Die Vorlage erhielt er von Weltmeister Toni Kroos. Die anderen beiden Treffer von Marcelo (26.) und Jesé (82.) bereitete der Portugiese vor.

Real löste damit den FC Villarreal als Tabellenführer ab, der am Sonntag sein Heimspiel gegen Celta de Vigo 1:2 verlor. Die Madrilenen liegen punktgleich mit Celta und dem FC Barcelona an der Spitze der Primera División.

Die drei Treffer und der Ronaldo-Rekord täuschen jedoch über das Geschehen im Bernabéu-Stadion hinweg. Die Madrilenen zeigten eine schwache Partie und mussten sich bei ihrem Torwart Keylor Navas bedanken, dass sie nicht mehrere Gegentreffer kassierten.

„Es ist ein merkwürdiges Gefühl, wenn wir als Außenseiter im Bernabéu-Stadion antreten, und der Real-Torwart zum besten Spieler auf dem Platz wird“, wunderte sich Levantes Trainer Lucas Alcaraz. „Wir waren noch nie so nahe dran, bei Real zu punkten.“ Das Sportblatt „As“ fühlte sich an einen Dokumentarfilm aus der afrikanischen Savanne erinnert: „Der Löwe liegt faul in der Sonne, aber dann überrascht er doch die Antilope.“

Für den Titelrivalen FC Barcelona galt dasselbe wie für die Madrilenen: schlecht gespielt und trotzdem hoch gewonnen. Neymar schoss die Katalanen mit vier Treffern fast im Alleingang zu einem 5:2-Erfolg über Rayo Vallecano. Zwei Tore erzielte der Brasilianer per Foulelfmeter, das fünfte Barça-Tor durch Luis Suárez bereitete er vor. „Das war eines meiner besten Spiele“, befand der Vierfachschütze nach dem Spiel. Die Zeitung „El País“ schwärmte: „Neymar spielte mal den Alleinunterhalter im Stile eines Ronaldinho, mal schlüpfte er in die Vollstreckerrolle eines Lionel Messi.“

Dem Publikum im Camp-Nou-Stadion bot sich ein ungewohntes Bild. Der Meister und Champions-League-Sieger, der ohne die verletzten Stars Messi und Andrés Iniesta antreten musste, wurde vom Außenseiter zeitweise regelrecht vorgeführt. Das Team aus dem Madrider Arbeiterviertel Vallecas brachte mit seiner mutigen Offensivtaktik das Kunststück fertig, die Katalanen auf deren ureigener Domäne zu übertrumpfen: Es spielte mehr Torchancen heraus und erreichte beim Ballbesitz einen Anteil von fast 60 Prozent. „Der Ballbesitz ist ein Mittel, aber nicht das Ziel“, verteidigte Barça-Trainer Luis Enrique sein Team. Der Coach räumte allerdings ein: „Zum Glück gibt es nicht viele Mannschaften wie Rayo in der Liga.“