Cúper gibt auf: Santander ohne Trainer und Führung
Madrid (dpa) - Ohne Vorstand, ohne Eigentümer und nun auch ohne Trainer - der spanische Fußball-Erstligist Racing Santander gerät immer mehr in die Bredouille. Trainer Héctor Cúper erklärte seinen Rücktritt.
Zuvor hatte er mit dem Club in 13 Saisonspielen nur einen Sieg errungen und war auf den letzten Platz der Primera División abgerutscht. Der Argentinier, der einst für Vereine wie den FC Valencia oder Inter Mailand gearbeitet hatte, begründete seinen Rücktritt nach Medienberichten mit den Worten: „Da die erwünschten Resultate sich nicht eingestellt haben, ist es besser, wenn unsere Wege sich trennen.“
In Italien wird Cúper von den Ermittlern mit einem Wettskandal in Neapel in Verbindung gebracht. Er ist nach dem Dänen Michael Laudrup (Real Mallorca) der zweite Trainer in der spanischen Liga, der in dieser Saison vorzeitig seinen Posten räumte.
Racing Santander steht am Rande des Bankrotts. Im Sommer hatte der Club sich für zahlungsunfähig erklärt und ein Gläubigerverfahren eingeleitet. Vor gut einem Monat traten Clubchef Francisco Pernía und der gesamte Vorstand zurück.
Der Mehrheitseigentümer des Vereins ist von der Bildfläche verschwunden. Der indische Geschäftsmann Ahsan Ali Syed hatte Anfang des Jahres 98 Prozent der Clubanteile erworben, sich aber seit Monaten in Santander nicht mehr blicken lassen. Nach spanischen Medienberichten hatte der Multimillionär den Verein an die Herrscherfamilie in Bahrain weiterverkaufen wollen. Dieser Plan soll wegen der politischen Unruhen in dem Königreich gescheitert sein.