Start in der Serie A „Der Teufel ist zurück“ - Milan greift Abo-Meister Juve an

Mailand (dpa) - Für Überraschungen hat die italienische Serie A in den vergangenen Jahren nicht unbedingt gesorgt: Juve, Juve, immer wieder Juve.

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Nach sechs Titeln am Stück geht der Club des deutschen Weltmeisters Sami Khedira wieder als Favorit in die neue Saison, die Juventus am Samstag (18.00 Uhr) in Turin mit dem Heimspiel gegen Cagliari Calcio eröffnet. Doch nach der üppigen Einkaufstour der neuen Eigentümer könnte Traditionsclub AC Mailand für Spannung sorgen - und dem Ligarivalen in die Parade fahren. „Europa zittert, der Teufel ist zurück!“, schrieben Anhänger der Rossoneri bereits vor dem Saison-Auftakt auf Fan-Webseiten.

„Wir werden wieder groß werden, in Italien und in Europa“, hatte der chinesische Geschäftsmann Yonghong Li kürzlich versprochen. Seit der Verkauf des Clubs des ehemaligen italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi an chinesische Investoren im April über die Bühne gegangen war, herrscht Aufbruchstimmung. Die Sommerpause wurde genutzt, um Millionen für neue Spieler auszugeben. Seit Juni wurden ein Dutzend Transfers abgeschlossen. Und der spektakulärste Deal der Chinesen ist der, der Juve am meisten schmerzen dürfte.

In Leonardo Bonucci hat Milan einen Weltklasse-Verteidiger im Kader, der in Turin maßgeblichen Anteil daran hatte, dass Juventus in den vergangenen Jahren in den Kreis der europäischen Spitzenclubs zurückgekehrt ist. Im Juli kam der 30-Jährige für eine Ablösesumme von 42 Millionen Euro zu den Schwarz-Roten (Rossoneri). Bonucci führte sein Team beim beeindruckenden 6:0-Erfolg im Europa-League-Playoff-Hinspiel gegen Skendija Tetovo aus Mazedonien als Kapitän an.

„Ich werde alles dafür tun (...), um diese Farben von der ersten bis zur letzten Sekunde einer jeden Partie zu verteidigen“, sagte der 70-malige Nationalspieler, der mit Juve sechsmal italienischer Meister wurde und dreimal den Pokal gewann. „Ich kann es nicht erwarten, den Enthusiasmus der Fans zu spüren, dass Milan gewinnt.“

In die Verteidigung von Juventus reißt sein Wechsel eine Lücke - die war möglicherweise auch ein Grund dafür, dass der Rekordmeister den ersten Titel der Saison verpasst hat. Am Sonntag unterlagen die Turiner Lazio Rom 2:3 im Supercup.

Namen wie die des Argentiniers Mateo Pablo Musacchio, des Schweizers und ehemaligen Wolfsburgers Ricardo Rodriguez oder des türkischen Nationalspielers und Ex-Leverkuseners Hakan Calhanoglu dürften die Hoffnung auf die Rückkehr alter Glanzzeiten beim AC Mailand weiter nähren. Und auch Torwart-Talent Gianluigi Donnarumma bleibt dem Club erhalten. Nach wochenlangem Hin und Her hatte der 18-Jährige einen Vertrag bis 2021 unterschrieben - und seinen Bruder Antonio als Ersatztorwart in den Club geholt.

Zeit für Titel wird es: Meister wurden die Mailänder das bislang letzte Mal vor der Juventus-Erfolgsserie vor sechs Jahren. Die Königsklasse gewannen sie das zuletzt vor zehn Jahren. In der Serie A landete das Team vergangene Saison auf Platz sechs - den Anschluss an Rekordmeister Juventus Turin hat der Club, anders als die AS Roma und der SSC Neapel, verpasst.

„Juventus ist in Italien unschlagbar geworden und wird fast langweilig: Schauen wir, ob wir im kommenden Jahr etwas tun können, um die Situation zu verändern“, sagte Milan-Coach Vincenzo Montella kürzlich. „Milan sollte diesen Ehrgeiz haben.“ Aber auch aufseiten von Juventus Turin sind die Ambitionen klar. Khedira sagte: „Wir kämpfen um alle Titel in allen Wettbewerben.“