Die acht Teilnehmer am Confederations Cup

BRASILIEN: WM-Generalprobe mit Dante und Luiz Gustavo

Die Seleção ist die erfolgreichste Mannschaft des Confed Cups: Von acht Turnieren hat sie drei gewonnen. Doch den Erfolgen 2005 und 2009 folgte der Katzenjammer bei der WM in Deutschland und Südafrika. 2014 zählt nur der Titel, entsprechend hoch sind die Erwartungen bei der Generalprobe. Trainer Luiz Felipe Scolari verzichtet auf Ronaldinho und Kaká. Der neue Superstar beim fünffachen Weltmeister ist dem FC Barcelona 57 Millionen Euro Ablöse wert, muss sich aber erst noch beweisen: Stürmer Neymar (21) wagt den Sprung vom FC Santos nach Europa und steht fortan unter weltweiter Beobachtung. Dante und Luiz Gustavo vom FC Bayern gehören nach dem Zoff um ihre Anreise vor dem DFB-Pokalendspiel zum Kader.

JAPAN: Mit acht Bundesliga-Akteuren beim WM-Probelauf

Mit dem Rückenwind der gerade geschafften WM-Qualifikation tritt Asienmeister Japan zum Probelauf in Brasilien an. Das Team des italienischen Trainers Alberto Zaccheroni darf dann auch gleich das Eröffnungsspiel in Brasilia gegen den Gastgeber bestreiten. Der 23-köpfige Kader wird zahlenmäßig dominiert durch acht Akteure aus der Bundesliga: Atsuto Uchida (Schalke 04), Hiroki Sakai (Hannover 96), Gotoku Sakai, Shinji Okazaki (beide VfB Stuttgart), Makoto Hasebe (VfL Wolfsburg), Hajime Hosogai (Hertha BSC), Takashi Inui (Eintracht Frankfurt) und Hiroshi Kiyotake (1. FC Nürnberg). Auch Mittelfeldstar Shinji Kagawa von Manchester United hat als Ex-Dortmunder eine bedeutende Bundesliga-Vergangenheit.

MEXIKO: Der Traum von einem Triumph wie 1999

Die Mannschaft von José Manuel de la Torre hat in der WM-Qualifikation etwas Schwierigkeiten, einem 1:0 in Jamaika folgte ein 0:0 gegen Panama. „El Tri“ träumt von einem Triumph wie beim Heimturnier 1999. Damals gab es im Endspiel des Confed-Cups vor 110 000 Zuschauern im Azteken-Stadion ein 4:3 gegen Brasilien. Der CONCACAF-Meister setzt auf Stürmer Javier Hernandez von Manchester United und auf den Ex-Stuttgarter Maza in der Abwehr. „Wir kommen sicher nicht hierher, um einfach dabei zu sein, sondern wollen uns für die nächste Runde qualifizieren und um den Titel mitspielen, so wie 1999 in Mexiko“, sagte de la Torre. Im Olympia-Finale von London vergangenes Jahr schlug Mexiko Brasilien mit 2:1.

ITALIEN: Squadra Azzurra will 2009-Trauma überwinden

Die Squadra Azzurra ist neben Gastgeber Brasilien das einzige Team, das ohne Titelgewinn beim Confederations Cup mitspielen darf. Der Sieg im EM-Halbfinale 2012 gegen Deutschland reichte Italien zur Qualifikation, da Finalkonkurrent Spanien als Weltmeister sein Ticket schon sicher hatte. Zum zweiten Mal ist der vierfache Weltmeister bei der Mini-WM dabei. Die Erinnerungen an die Teilnahme 2009 sind äußerst schlecht. Nach peinlichen Niederlagen gegen Ägypten (0:1) und Brasilien (0:3) kam für den damals amtierenden Weltmeister in Südafrika das Aus schon in der Vorrunde. Diesmal soll es besser werden. Trainer Cesare Prandelli baut dabei - trotz der jüngsten Eskapaden - auch auf Enfant terrible Mario Balotelli.

SPANIEN: Große Chance für Bayern-Profi Javi Martínez

Der Welt- und Europameister geht natürlich neben Gastgeber Brasilien als großer Favorit in die WM-Generalprobe. Bei der ersten Confed-Cup-Teilnahme 2009 in Südafrika verlor das Team von Trainer Vicente del Bosque im Halbfinale überraschend gegen die USA und wurde am Ende Dritter. Del Bosque kann in Brasilien auf seine eingespielte Mannschaft setzen. Angeführt wird sie von Torwart Iker Casillas sowie den Barcelona-Stars Xavi und Andrés Iniesta. Als feste Größe fehlt allerdings Xabi Alonso von Real Madrid vor der Abwehr. Das könnte die große Chance für Javi Martínez sein, der nach dem Triple-Gewinn mit dem FC Bayern München das Turnier zum ganz großen Durchbruch auch im Team des Weltranglistenersten nutzen könnte.

URUGUAY: Fast ein Heimspiel für WM-Star Diego Forlán

In der WM-Qualifikation hat der Weltmeister von 1930 und 1950 zu kämpfen, aber zuletzt gab es ein 1:0 im Testspiel gegen Frankreich - dank eines Tores von Luis Suárez. Der Stürmer vom FC Liverpool sowie Edinson Cavani, der in 104 Spielen für den SSC Neapel 78 Tore erzielt hat, und Diego Forlán sind die Stars im Team von Trainer Oscar Tabárez (66). Für Forlán ist die Mini-WM praktisch ein Heimspiel: Der 34-Jährige, bei der WM in Südafrika als bester Profi mit dem „Goldenen Ball“ ausgezeichnet, spielt seit 2012 beim brasilianischen SC Internacional. Uruguay reist als WM-Vierter und Südamerika-Meister von 2011 an. „Nachdem wir ein Ticket für dieses erstklassige Turnier ergattert haben, sind unsere Erwartungen hoch“, sagt Tabárez.

TAHITI: Das größte Fußball-Wunder Ozeaniens

Diesen Tag wird Eddy Etaeta nie vergessen. Durch das 1:0 gegen Neukaledonien sicherte sich der Trainer mit den Hobbyfußballern aus Tahiti nicht nur den Titel als Ozeanienmeister, sondern auch die Teilnahme am Confederations Cup. Nun werden Amateure wie Teheivarii Ludivion oder Steevy Chong Hue gegen Weltstars wie Xavi oder Diego Forlan spielen. In Rios Maracana steht das Duell mit Spanien an - größer könnten Fußball-Welten nicht entfernt sein. Etaeta hofft, dass die Ergebnisse nicht zweistellig werden. Tahiti, der 138. der Weltrangliste will lernen und genießen. Denn der Ausflug nach Brasilien wird einmalig bleiben. In der Qualifikation für die WM 2014 ist das Team bereits früh gescheitert.

NIGERIA: Chelsea-Profi Mikel führt den Afrikameister an

Mit dem Finalsieg gegen Burkina Faso konnte sich Nigeria zu Jahresbeginn als Afrikameister erstmals für den Confederations Cup qualifizieren. Trainer Stephen Keshi sorgte nach dem Turniersieg mit einem spontan erklärten und dann zurückgezogenen Rücktritt für Aufregung. Keshi (51) verjüngt das Team konsequent Richtung der angestrebten WM 2014. Der in der heimischen Liga spielende Sunday Mba zählt zu diesen hoffnungsvollen Spielern. Der 24-Jährige erzielte das 1:0-Siegtor beim Afrika Cup gegen Burkina Faso. Mittelfeldspieler John Obi Mikel vom FC Chelsea gilt als Schlüsselspieler. Auch zwei Spieler von deutschen Clubs stehen im Aufgebot; Joseph Akpala von Werder Bremen und Stürmer Anthony Ujah vom 1. FC Köln.