Die Show beginnt: Brasilien im Fußball-Fieber
Rio de Janeiro (dpa) - „365 Tage, fünf Stunden, 41 Minuten und 29 Sekunden“ war auf der offiziellen Count-Down-Uhr für die WM 2014 zu lesen, als sie am Mittwoch an Rios Copacabana-Strand enthüllt wurde.
Die Zeit läuft - und am Samstag schon wird die WM-Generalprobe, der Confed Cup, angepfiffen. „Ohne jeden Zweifel: Wir werden eine wunderbare Weltmeisterschaft haben“, sagte Jahrhundertfußballer Pelé bei der Enthüllung der Count-Down-Uhr. Diese Hoffnung eint auch FIFA und Gastgeber Brasilien.
Am Confed Cup nehmen acht Teams teil. Neben Gastgeber Brasilien, sind Italien und Tahiti schon im Land. Am Mittwoch sollten Spanien, Mexiko, Uruguay und Japan eintreffen, Nigeria dürfte als letztes Team kommen. Für die WM sind bislang nur Brasilien als Gastgeber und Japan qualifiziert. Mit dabei sind auch 13 Bundesliga-Spieler. „Fußball ist der populärste und am meisten gefeierte Sport. Die Welt erwartet, dass Brasilien ein großes Fest macht“, sagte Sportminister Aldo Rebelo.
Er und FIFA-Präsident Joseph Blatter sehen die Weltmeisterschaft als Riesen-Chance für Brasilien. „Ich bin sicher, dass ein Vermächtnis dieser FIFA-WM sein wird, Brasilien zu helfen, eine Führungskraft für soziale und kulturelle Werte zu werden“, sagte Blatter, der an dem Countdown-Event nicht teilnehmen konnte, in einem Video-Interview des Weltverbandes.
Den Confed Cup, der am Samstag in Brasília mit der Partie des Gastgebers gegen Japan beginnt, bezeichnete Blatter als „gute Generalprobe“ für Brasilien und die FIFA. Gerade die Logistik bei Transport, Sicherheit und Ticketing stünde auf dem Prüfstand. FIFA- Generalsekretär Jérôme Valcke zeigte sich zufrieden. „Alles ist gut. Wir haben die Stadien und die Infrastruktur, um die Teams zu empfangen und den Fans eine gute Zeit zu geben.“
Die WM 2014 wird in zwölf Stadien ausgespielt, und die noch ausstehenden sechs WM-Arenen müssen bis Dezember 2013 fertig sein. Aus Sicht Valckes reicht die Zeit dafür. Auch das Eröffnungsstadion in São Paulo werde fristgerecht abgeliefert, sagte Valcke. Das habe ihm der Baukonzern Odebrecht versichert. Einige der sechs Confed-Cup-Stadien waren sehr zum Ärger der FIFA nur mit erheblicher Verzögerung fertig geworden. So konnte Maracanã erst mit sechsmonatiger Verspätung eröffnet werden.
Mit fünf Titeln ist Brasilien nicht nur Rekordweltmeister, sondern die Seleção hält mit drei Siegen auch die Bestmarke beim Confed Cup. Doch für „Rei Pelé“ ist das Team um Starstürmer Neymar noch nicht ausreichend vorbereitet auf die beiden Top-Turniere. „Wir sind noch nicht so weit“, sagte der 72-Jährige. Die Seleção habe eine gute Basis, „aber wir müssen das Mittelfeld organisieren und besser zusammenspielen“.
„Ob man bei der WM gewinnt oder verliert, hängt auch von Glück ab und davon, wie das Team aufgestellt ist. Ich hoffe, dass ich nicht die selbe Erfahrung haben werde, die ich mit neun Jahren gemacht habe. Damals sah ich meinen Vater weinen, weil Brasilien bei der WM 1950 (in Brasilien) verloren hat“, sagte Pelé. „Wir haben exzellente Spieler, und ich hoffe, dass Brasilien Champion wird.“