Togos Fußballer wollen nicht in Libyen antreten
Lome (dpa) - Die Fußball-Nationalspieler von Togo weigern sich, zu einem WM-Qualifikationsspiel in Libyen anzutreten. Auslöser dieser Entscheidung sind jüngste Gewalttätigkeiten mit mindestens 31 Toten in dem nordafrikanischen Land.
Der Weltverband FIFA hatte das für Freitag geplante Spiel daraufhin vom vorgesehenen Austragungsort Bengasi in die Hauptstadt Tripolis verlegt.
Die togoischen Spieler fordern dagegen, das Spiel müsse außerhalb Libyens stattfinden. Sie verweisen auf die Tragödien, die den Fußball ihres Landes in der Vergangenheit ereilt haben: einen Hubschrauberabsturz 2007 in Sierra Leone und einen Rebellenangriff auf den Mannschaftsbus 2010 in der angolanischen Enklave Cabinda. „Nach all dem, was wir durchlitten haben, muss man verstehen, dass wir das Recht dazu haben, jedes weitere Risiko vermeiden zu wollen“, erklärte Togos Kapitän Serge Akakpo stellvertretend für seine Mitspieler.
Die tödlichen Kämpfe in Bengasi hatten sich am Samstag ereignet, einen Tag nach dem 0:0 der libyschen Nationalmannschaft gegen die DR Kongo - es war das erste Pflichtspiel in dem Land seit dem Sturz des ehemaligen Machthabers Muammar al-Gaddafi. „Wir haben Freunde im Nationalteam des Kongo, und was sie uns vom Spiel in Libyen erzählt haben, gibt uns keine Sicherheit. Wir wollen deshalb, dass das Spiel außerhalb Libyens stattfindet“, erklärte Akakpo. Eine Sprecherin des Verbandes sagte im togoischen Fernsehen, man verstehe die Sorge der Spieler und habe bei der FIFA eine entsprechende Bitte hinterlegt. Eine Antwort des Weltverbands steht noch aus.
In der afrikanischen Qualifikation für die WM 2014 in Brasilien führt Libyen zwei Spieltage vor Ende die Gruppe I vor Kamerun (je 6 Punkte) an, aber auch Kongo (5) und Togo (4) haben noch Aussicht auf Platz eins. Die insgesamt zehn Gruppensieger ermitteln in Playoff-Spielen fünf Teilnehmer an der WM-Endrunde im nächsten Jahr.