Disziplinarverfahren gegen Neuchâtel Xamax

Bern (dpa) - Der Schweizer Fußballverband hat ein Disziplinarverfahren gegen Neuchâtel Xamax FC eingeleitet.

Der derzeitige Tabellensiebte der Axpo Super League habe die geforderten zusätzlichen Informationen insbesondere zur Finanzlage nach der Übernahme des Clubs durch den Tschetschenen Bulat Tschagajew nur teilweise geliefert, hieß es in einer Mitteilung der Swiss Football League (SFL). Nun würden Sanktionen geprüft. Diese können von einer Verwarnung bis zu einem Ausschluss aus der Liga reichen, hieß es in Schweizer Medien.

Trotz Fristverlängerung seien die Informationen nur zum Teil eingegangen, schrieb die SFL weiter. Die Bewerbung für die Lizenz der laufenden Spielzeit habe noch die ehemalige Clubführung eingereicht. Das Dossier sei aber nicht mehr aktuell. In den letzten Tagen bezweifelten Medien die Finanzkraft von Tschagajew. Die Zeitung „Matin dimanche“ schrieb von unbezahlten Rechnungen in Höhe von 3,2 Millionen Franken (2,6 Millionen Euro).

Der Tschetschene hatte den Verein im Frühjahr übernommen und verkündet, er wolle Diego Armando Maradona als Trainer zu den Neuenburgern holen. Der Milliardär gilt als Vertrauter des umstrittenen tschetschenischen Republikchefs Ramsan Kadyrow.

Nach einem Bericht der Onlineausgabe von „20 minuten“ hat Tschagajew seit seinem Amtsantritt zahlreiche Xamax-Mitarbeiter entlassen. Diese wehrten sich nun und hätten den Tschetschenen auf insgesamt 6,5 Millionen Franken (5,3 Millionen Euro) verklagt. Es gehe um ausstehende Gehalts- und Lohnfortzahlungen sowie um Abgangsentschädigungen.